Zion Train


Zion Train zählt mit Formationen wie Alpha & Omega, den Original Rockers und der On-U-Sound Posse mit Recht zu den unumstrittenen Innovatoren des modernen englischen Dub-Reggae: eine progressive Band, die auch vor bizarren Ambient-Klängen, forschen Breakbeats und dezenten House-Grooves nicht halt macht. Live versandete das erste Gastspiel der Band im Münchner Stromlinienclub allerdings im Nirwana der Belanglosigkeiten. Der erste Fehler bestand bereits darin, ohne das eigene Soundsystem anzureisen und die Aufwärmphase einem wenig begabten lokalen Dj zu überlassen. Ergebnis: gähnende Langeweile. Das Konzert erwies sich dann ebenfalls als reichlich fade Angelegenheit. Zu risikolos, brav und gleichförmig agierte das Quartett um Sängerin Molara auf der Bühne: Zion Train gaben mit Sicherheit das erste Dub-Konzert, bei dem der sonst so wichtige Mann am Mischpult definitiv nichts zu tun hatte. Statt dessen spulte die Band blaß und hektisch das Material ihres aktuellen Albums ‚Homegrown Fantasy‘ ab, das vor allem unter der einfallslos monotonen Instrumentierung schmerzlich zu leiden hatte. Bei den rar gesäten Höhepunkten, wie etwa dem Klassiker ‚Power One‘, stellte sich zwar zumindest kurzzeitig eine Spur von guter Stimmung ein. Letztendlich obsiegte jedoch wieder die abgeklärte Routine, und Zion Train tauchten erneut und endgültig ins schwer erträgliche Mittelmaß ab.