Was wurde aus?

Zum Start der 5. Staffel „Queer Eye“ auf Netflix: Was wurde eigentlich aus…?


Zum Release der fünften Staffel der Reality-TV-Serie „Queer Eye“ haben wir uns angesehen, was aus einigen der früheren Kandidat*innen wurde.

Am Freitag, den 05. Juni, geht die Netflix-Serie „Queer Eye“ um die „Fab Five“ nun schon in die fünfte Runde. Dieses Mal ist Philadelphia, Pennsylvania, der Ort des Geschehens, an dem sich Antoni (Food-Experte), Tan (Mode-Experte), Karamo (Coach für Lifestyle und Selbstwert), Bobby (Design-Experte) und Jonathan (Experte für Hairstyling und Körperpflege) verschiedenen Kandidat*innen widmen, die in der einen oder anderen Form mit ihrem Leben unzufrieden sind. Das besondere an der Show: Anders als in anderen Reality-TV-Formaten, werden die Teilnehmer*innen nicht bloßgestellt. Stattdessen wird ihnen und ihren jeweiligen Lebensgeschichten mit Respekt, Herz und einer angemessenen Prise Humor begegnet. Das führt dazu, dass nicht nur die fünf queeren Hosts beim Publikum inzwischen Kultstatus besitzen, sondern auch den Kandidat*innen die Herzen der Zuschauer*innen zufliegen. Wir haben uns angesehen, wie es einigen von ihnen jetzt geht.

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Neuer Look, neue Einrichtung, neuer Lifestyle… neues Leben?

Staffel 1, Episode 1: „You can’t fix ugly”

Tom Jackson war der allererste Kandidat von „Queer Eye“ und hat nach der Trennung von seiner großen Liebe Abby nicht nur sein Zuhause, sondern auch sich selbst vernachlässigt. Unzufrieden mit seinem Single-Dasein und seinem Äußeren, kam er zu seinem titelgebenden Urteil: „You can’t fix ugly“ (im Deutschen würde man wohl sagen: „Gegen Hässlichkeit gibt es keine Medizin“). Es kam jedoch nicht nur zu einem kompletten Makeover – sondern auch zum Wiedersehen mit Ex-Partnerin Abby. Wie Karamo gegenüber Entertainment Weekly erklärte, ergab sich die Einladung eher zufällig, denn eigentlich wollte ihm die „Fab Five“ lediglich hilfreiche Tipps zum Kennenlernen anderer Frauen an die Hand geben und ein Speed-Dating veranstalten. Als Tom gegenüber Antoni jedoch erwähnte, dass er Abby gelegentlich noch treffe (und dabei bis über beide Ohren strahlte), organisierten sie stattdessen ein Date für die beiden. Am Ende der Folge waren die beiden als Paar wiedervereint.

Was geschah dann?

Seither war das Leben für Tom die reinste Achterbahnfahrt. Am 28. Februar 2018 war auf seinem Twitter-Account von Trennung die Rede.

https://twitter.com/TomJack20176306/status/968652218776850434

Doch nur wenige Monate später, im Mai 2018, heiratete das Paar überraschenderweise. Was auf den Fotos der Hochzeit auch zu erkennen ist: Scheinbar hat sich Tom weiter an Jonathans Styling-Tipps gehalten.

https://twitter.com/TomJack20176306/status/994400596001083392

Aber das Glück währte auch dieses Mal nicht lange. Im September 2019 folgte die Scheidung.

https://twitter.com/TomJack20176306/status/1169744582852169730

Tom tweetet jedoch munter weiter, hält mit seinen Fans Kontakt und scheint sich in seiner Haut deutlich besser zu fühlen.

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Staffel 2, Episode 5: „Sky’s the limit”

Als die Fab Five Skyler kennenlernten, erholte er sich gerade von einer kräftezehrenden Mastektomie. Jonathan & Co. halfen dem ersten trans Mann der Show dabei, einen Kleidungsstil zu finden, in dem er sich wohlfühlt, verpassten seinem Zuhause einen moderneren Style und organisierten für ihn und seine Freund*innen eine Party, um sich für ihren Beistand während der Transition zu bedanken.

Was geschah dann?

Was in der Folge nicht zu sehen war: Skylers Krankenversicherung, die ihm als Arbeitnehmer der University of Georgia zusteht, weigerte sich, die OP-Kosten für die Transition zu übernehmen. Er entschied sich zu einer Klage gegen die Universität, die sich im Oktober 2019 schließlich auch auf einen Vergleich einließ. Wie Pink News berichtete, erhielt Skyler nicht nur eine Schadensersatzzahlung über 100.000 US-Dollar – die Universität erklärte außerdem, zukünftig ihre Krankenversicherungspolitik grundsätzlich trans-inklusiver zu gestalten. Ein wichtiger Präzedenzfall für die trans-Community, der auch über die Grenzen Georgias hinaus Wellen geschlagen hat.

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Staffel 3, Episode 3: „Jones Bar-B-Q”

Wahrscheinlich flogen wenigen anderen Kandidat*innen die Herzen dermaßen zu, wie den  Schwestern Mary und Deborah Jones. Die beiden Betreiberinnen eines kleinen, traditionellen BBQ-Imbiss in Kansas City vergaßen über die harte körperliche Arbeit, die meist schon am frühen Morgen beginnt, sich um sich selbst zu kümmern. Die Fab Five spendierten nicht nur den Damen und dem Restaurant ein umfangreiches Makeover, sondern machten sie außerdem mit einem Hersteller bekannt, um ihre nach Familienrezeptur kreierte BBQ-Sauce auf den Markt zu bringen.

Was geschah dann?

Die mediale Aufmerksamkeit zeigte echte Wirkung. Wie Deborah im März 2019 gegenüber Black Enterprise berichtete, ist der Kundenansturm seither enorm. Auch die BBQ-Sauce hat sich zu einem Erfolg entwickelt. Daran, ein Franchise zu gründen, denken die beiden Schwestern dennoch nicht. Kundenzufriedenheit sei ihnen einfach zu wichtig, außerdem denke man ohnehin eher darüber nach, sich zur Ruhe zu setzen. Wahrscheinlich sind es gerade diese Unaufgeregtheit und die ehrliche Freude an ihrer Arbeit, die sie so unglaublich sympathisch machen.

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Staffel 4, Episode 1: „Without Further Ado“

Die erste Folge der vierten Staffel war vor allem für Jonathan ein ganz besondere: Die Kandidatin, Kathi Dooley, war nicht nur seine liebste Musiklehrerin, sondern rettete ihn mit ihrer stets freundlichen Art über den teilweise rauen Alltag in der konservativen, hauptsächlich republikanisch geprägten Stadt Quincy, Illinois. Bei ihrem Engagement für die Schüler*innen kam „self care“ jedoch stets zu kurz. Offensichtlichster Beweis: Ein nicht ironisch getragener Vokuhila, der prompt Jonathans Schere zum Opfer fiel.   

Was geschah dann?

Wie Kathi im Dezember 2019 dem Guardian erzählte, hält sie weiterhin regen Kontakt zu Jonathan. Er sei seither sogar mehrmals in seine Heimatstadt zurückgekehrt, um sich um ihre Haare zu kümmern. Im Interview spricht sie jedoch auch von den öffentlichen Anfeindungen als Reaktion auf die Show. Bereits vor der Aufzeichnung der Sendung hätten viele Eltern ihren Kindern verboten, daran teilzunehmen, und prangerten die Schule für das „Promoten“ der LGBT-Community an. Außerdem kritisierte ein Pastor, dass Kindern so ein „homosexueller Lifestyle“ nahegelegt werde, der „von Gott verurteilt werde“. Gerade diese Attacke habe Jonathan persönlich getroffen, da das Pastoren-Ehepaar seiner Familie eigentlich nahestand.

Auch wenn derartige Reaktionen nicht zur alles überstrahlenden Fröhlichkeit der Show passen wollen, machen sie doch wieder bewusst, warum es Sendungen, wie „Queer Eye“ braucht. Nicht nur für ihre lebensbejahende Philosophie, sondern auch um das TV-, beziehungsweise Streaming-Publikum an Vielfalt zu gewöhnen. Wir freuen uns, dass es damit endlich weitergeht – und auch die sechste Staffel schon bestätigt wurde.

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