SIE SOLL ABGERISSEN WERDEN, DIE schmucke McNichols Sports Arena in Denver, wo das Eishockeyteam „Colorado Avalanche“ so manchen Triumph feierte. Eingeweiht wurde die Stätte vor 25 Jahren mit einem Konzert von ZZ Top und weil die dieser Tage ihr 30jähriges feiern, lag für die ergrauten Bluesrocker wenig näher, als der Halle mit ihrem Jubiläums-Konzert eine letzte Referenz zu erweisen. Schon allein der pure Anblick der beiden imposanten Rauschebärte Bill Gibbons und Dusty Hill – im konsequent bösen „Papa Kelly-Look“ läßt das Publikum frohlocken. Die li’l ol‘ Ban‘ from Texas“ stolpert sogleich in ihren patentierten „Da-weiß-man-was-man-hat“-Rock, auch die Live-Premieren von „36-22-36“ und „Fearless Boogie“ (vom neuen Album „XXX“) nimmt ihnen niemand wirklich übel, wenn auch Frank Beard am Schlagzeug mehr den Holzfäller denn den Virtuosen gibt. Sei’s drum, die Show ist ZZTops eigentliches Metier, und so unterhält das Trio mit drolliger Gestik und alten Ritualen: Die Plüschgitarre ist wieder dabei, später wird Billy sie mit zwei auf die Bühne geworfenen Messern (!) malträtieren. Ansonsten: „La Grange und“Gimme All Your Lovin funktionieren noch – das Rheuma verleiht dem Bluesrock gar besondere Authentizität. Das familienfreundliche Finale mit Feuerwerk und warmen Abschiedsworten rundet das Bild ab. Die Abrißbirne kann kommen.
