11 Fakten über AC/DC


1 Ohne die coole große Schwester gäbe es die Band nicht. Es war nicht nur das Verdienst von Angus und Malcolm Youngs 19 bzw. 17 Jahre älterer Schwester Margaret, die beiden Jungs in frühen Jahren für Blues und Rock’n’Roll zu entflammen (das erste Konzert, zu dem sie die beiden Knaben schleppte, war Louis Armstrong). Sie regte auch Angus‘ Bühnenkostüm, die zum Markenzeichen gewordene Schuluniform, sowie den Bandnamen AC/DC an.

2 Die Band genoss von Anfang die tatkräftige Unterstützung einer veritablen Rocklegende: Die Easybeats waren Australiens erste international erfolgreiche Band, ihr Hit „Friday On My Mind“ zog eine verriable kleine Mania nach sich. Gitarrist und Songwriter der Band war George Young, der acht bzw. fünf Jahre älter Bruder von Angus und Malcolm, der seinen Brüdern erst das Gitarrespielen beibrachte und später ihrer Band beratend und produzierend (zuletzt stiff upper lip , 2000) unter die Arme griff. Von Brendan O’Brien, dem Produzenten des neuen Albums black ice, sagt Angus, dessen Arbeitsweise erinnere ihn an George, er sei also „die perfekte Wahl“.

3 Der Mann im Hintergrund ist das Gehirn. Die Band hatte bzw. hat zwei profilierte Frontmänner, im Fokus steht seit jeher Gitarrist und Quasi-Maskottchen Angus. Der Kopf und Konzeptor der Band aber ist der sich im Hintergrund haltende Malcolm. Sein Wort ist Gesetz. Er gibt so gut wie keine Interviews.

4 Es wurde einiges weggetrunken in 35 Jahren. Alkoholprobleme waren lange ein Thema bei AC/DC. Der zweite AC/DC-Sänger Bon Scott (nach Dave Evans, der 1974 rausflog), ein Rock’n’Roll-Lebemann wie aus dem Lehrbuch, starb am 19. Februar 1980 an Alkoholvergiftung. Drummer Phil Rudd verließ die Band 1983 nicht zuletzt aufgrund von Alkoholproblemen (er kam 1994 zurück). Malcolm Young verpasste eine Tournee 1988 wegen einer Entziehungskur. Nur für Abstinenzler Angus waren Alkohol und Drogen nie ein Thema. Sein Motto: „Einer in dieser Band muss ja nüchtern bleiben.“ Dafür raucht er, seit er acht ist (Kette seit 17).

5 Bon Scott empfahl unbewusst seinen eigenen Nachfolger. Mitte der 70er erzählte Scott Angus von einer grandiosen Show, die er 1971 in England erlebt hatte. Scotts damalige Band spielte zweimal Support für die Band Geordie und Scott war nachhaltig beeindruckt von deren Sänger Brian Johnson, der sich bei einem der Gigs voll verausgabte: Brüllte wie am Spieß, warf sich irgendwann auf den Boden, wo er sich zum Finale röhrend herumrollte, bis ihn Stagehands abtransportieren. Was Scott nicht wusste: Bei Johnson wurde später an diesem Abend eine Blinddarmentzündung diagnostiziert. Schmerzen waren der Grund für seine crazy Bühnenshow gewesen.

6 Sie haben Migrationshintergründe. Die Familie Young mit ihren acht Kindern wanderte 1963 von Glasgow nach Sydney aus. In einem Interview führte Malcolm 1983 aus, er sehe AC/DC nicht zwingend als australische Band: „Drei in der Band sind aus England. Und zwei gebürtig aus Schottland. Wir haben uns in Australien gegründet, und das bleibt wohl haften.“ Und kriegte dann zum Trost der Aussies noch die Kurve: „Aber wir sind stolz darauf, in Australien gegründet zu sein.“ Heute ist mit Phil Rudd wieder ein „echter“ Australier dabei.

7 Angus‘ hypermotorisches Gehampel ist gut für den Kreislauf. 2004 stellte die US-Fitness-Trainerin Laila Hardman die „Air Guitar Aerobics“ vor, ein Trainingsprogramm aus Markenzeichen-Moves einschlägiger Gitarrenhelden. Neben der „Townshend Windmill“, dem „Brian May Mosh“ und dem „Rick Parfitt Sway“ soll auch der „Angus Young Shuffle“ zum optimalen kardiovaskulären Workout beitragen.

8 Lernen von den Alten kost‘ ’ne Mark: Wade Sickler, ein 34-jähriger Disponent aus Seattle, zahlte im März 2000 bei einer eBay-Wohltätigkeits-Versteigerung zugunsten eines Musiktherapie-Zentrums 28.100,- Dollar für eine 30-minütige Gitarrenstunde mit Angus.

9 Sie nehmen das Gesetz in ihre Hand. In ihrer frühen Zeit galten AC/ DC zwar nicht als Raufbolde, gingen Auseinandersetzungen aber auch nicht aus dem Weg. Wenn einer der Band dumm kommt, muss er heute noch mit Züchtigung rechnen: Einen Konzertbesucher, der ihn 2000 bei einer Show in Phoenix, Arizona, mit Bier überschüttete, winkte Angus zu sich heran und zwickte ihn in die Nase, bevor Security den Mann abtransportierte.

10 Seit jeher spielt Angus Young die Gibson SG, ein zierliches E-Gitarrenmodell, dessen prominentester Nutzer er ist. Die SG kommt dem legendär kleinen Gitarristen (1,57 m; zum Vergleich: Kylie Minogue misst 1,54 m) bei seinen Bühnenveitstänzen nicht nur vom Gewicht, sondern auch optisch, von den Größenverhältnissen her entgegen. Bei einem Jam mit den Rolling Stones in Toronto 2003 spielte Angus eine von Keith Richards geliehene bauchige Gibson ES-335. Wer den Film auf Youtube sieht, fragt sich: Wo geht die Gitarre mit Angus hin?

11 AC/DC haben’s nicht so mit der Moderne. Die Youngs hören noch heute am liebsten die Musik ihrer Jugend – Chuck Berry, Blues etc. Als die Beastie Boys 1999 ihren Song „Rock Hard“, der ein unlizenziertes Sample aus „Back In Black“ enthält, auf ihre Best Of packen wollten, verweigerten AC/DC die Erlaubnis. Malcolm: „Nichts gegen Euch, Jungs, aber wir unterstützen Sampling einfach nicht.“ Bisher gibt es keine Musik von AC/DC via MP3 zu kaufen. Nur 1977 waren AC/DC Teil der technischen Avantgarde: Da war Angus ein früher Nutzer eines kabellosen Systems für seine Gitarre – und rennt seither völlig lösgelöst über die Bühnen der Welt.

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