— 41A HOt MinUtGS Die acht regulären Peppers-Alben im Zeitraffer
Red Hot Chili Peppers EMI, 1984 Eingespielt von Kiedis, Flea und zwei Ersatzmännern an Stelle ihrer Kollegen Jack Irons und Hillel Stovak, dazu instinktlos produziert von Andy Gilt IGang Of Fourl, zeigt das Debüt die Peppers nicht auf der Höhe ihrer damaligen Form. Die Stücke verquicken den allem zugrunde liegenden Funk (Epizentrum: Flea am Bass) mit Punk-, Hardrock/Metal- und witzischen Hillbilly-Elementen, am Schluss steht das seltsam Morricone-esque Instrumental“.Grand Pappy Du Ptenty‘.
Freaky Styley EMI, 1985 Mit Stovak an der Gitarre und P-Funk-Gott George Clinton als Produzent das straighteste Funk-Album der Peppers. Weniger Rock als auf dem Debüt, dafür noch mehrtricky Offbeat-Schachteleien, dazu Fleas halsbrecherische Läufe, funky Bläser und Kiedis‘ Raps über so diverse Themen wie „pretty little pussy lips“. Hall & Oates und den Genozid an den Indianern. Für heutige Ohren sehr flach und ..80s-mäßig“ gemischt.
The Uplift Mofo Party Plan EMI, 1987 Auf dem dritten Album spielen zum ersten – und letzten – Mal alle vier Ur-Mitglieder. Slovaks Riffs sind heavier geworden, die Songs pointierter I.Fight Like A Brave“ ist eine veritalbe Hymne), die Produktion dichter und mehr auf-die-zwölf als bei den Vorgängern, Kiedis‘ Stimme Ider hier erstmals auch singt, etwa auf dem schier elegischen“.Behind The Sun“] ist nicht mehr so diffus im Mix vergraben. Das bis dahin red hotteste Album der Peppers gibt die Marschrichtung in die 90er vor, Crossover ist endgültig vom Stapel gelaufen.
Mother’s Milk EMI, 1989 Ein Jahr nach Slovaks Tod erscheint das erste Album der Mark-Ill-Besetzung mit John Frusciante und Chad Smith. Ganz hat man die später perfekte Chemie noch nicht gefunden. Teile des Albums jammen etwas ziellos herum, aber der Peppers-Sound – heavier denn je – erweist sich mit Halbhits wie dem Stevie-Wonder-Cover“.Higher Ground“ als massenwirksam. Dazu trägt Testosteron-Überviech Kiedis mit seiner Slovak-Hommage „Knock Me Down“ erstmals sein Herz auf der Zunge. Die erste Rate zum Durchbruch.
BloodSugarSexMagik WEA, 1991 Und das ist es dann: Das perfekte Album zur richtigen Zeit, das Manifest des Crossover/Funkmetal, Ausgangspunkt für Myriaden von Epigonen. Die Überlänge des Albums lässt ein paar Füllsel zu, trotzdem geben sich die Hits die Klinke in die Hand. Produzent Rick Rubin holt das Beste aus den Peppers heraus und liefert die erste RHCP-Produktion. die auch heute noch faltenfrei klingt. Geschnitten Brot, Hechtsuppe, warme Semmeln etc.
One Hot Minute WEA, 1995 Frusciante ist abgetaucht, vier Jahre nach bssm erscheint das ungeliebte Kind aus der gescheiterten Ehe mit Dave Navarro, der den Peppers-Grooves dicke Gitarrenbretter und deutlichere Rock-Attitüden aufdrückt. Es passieren ein paar schlimme Sachen auf diesem Album IFlea sollte z.B. NIE WIEDER singen), doch Songs wie „My Friends“ und „Aeroplane “ verdienen nicht die Missachtung, mit der vor allem Kiedis das Album heute straft. Aber wer blickt schon gern auf gescheiterte Ehen zurück.
Californication WEA. 1999 Und das ist es dann nochmal: Das reformierte Dreamtearn mit Center Frusciante baut, was ihnen niemand zugetraut hätte – das Konsensalbum der ausgehenden 90er. Der Funk feiert noch hie und da fröhliche Urständ LAround The World“, „Get On Top“), den Tenor des Albums aber geben ebenso entwaffnend wohlkonstruierte iTrümpfe sind Frusciantes minimalistische Gitarrenfiguren und subtile Harmonie-Vocals) wie massenkompatible Popsongs wie „ScarTissue“ oder „Otherside“ vor.
By The Way WEA, 2002 Die Fortsetzung von californication mit verfeinerten Mitteln. Frusciante. der sich zum musical director mausert, goes Jonny Greenwood und brilliert nicht nur an der Gitarre, sondern bringt sparsame Synthesizer und Streicher ein und arrangiert Harmoniegesänge, wie man sie so fein und schillernd seit Wilson und Beatles nicht oft gehört hat. Der Funk ist nur noch rudimentär bzw. als Geisteshaltung anwesend, dafür gibt es großen Pop, der ab und zu die Rockmuskeln spielen lässt und – von Rick Rubin ohne jeden Lack produziert – Passagen von zeitloser Schönheit. Mit 76 Minuten vielleicht 20 zu lang.