Nura über ihre Vergangenheit: „Im Drogenverticken war ich wirklich gut“


Nura hat dem Magazin „Zeit Verbrechen" offen von ihrer kriminellen Vergangenheit erzählt. Einige ihrer damaligen Aktionen seien ihr inzwischen peinlich.

In dem neuen Magazin der Reihe „Zeit Verbrechen“ geht es um Drogen und den mit ihnen verbundenen Rausch. Unter anderem kommt auch die Berliner Rapperin Nura zu Wort, die früher wohl Drogen in Clubs verkauft hat: „Irgendwann dachte ich: Wenn ich sowieso die ganze Zeit im Club bin, kann ich auch nebenbei was verdienen, weißte? Und habe dann angefangen zu dealen. Ich war auch wirklich gut im Drogenverticken“, sagte die Künstlerin dem Magazin.

Auch sonst blickt die Musikerin erstaunlich offen auf ihre Vergangenheit zurück und erzählt, dass sie sich für manche Aktionen heute schämen würde. Unter anderem verwüstete sie wohl zusammen mit ihrer Rap-Kollegin Juju in ihrer Zeit als Band SXTN des Öfteren mal ein Hotelzimmer: „Heute denke ich: Wie dumm! Mein kleiner Bruder arbeitet in einem Hotel, er muss den Dreck von solchen Ego-Künstlern wie mir wegmachen.“

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Nura: Aus dem Asylheim in die Charts

Nura wurde in Kuwait geboren und kam als Dreijährige nach Deutschland, wo sie zunächst in Oberhausen und Wuppertal lebte. Ihre Jugend war konfliktgeprägt, wie sie bereits in einer Folge des Podcasts „Deutschland 3000“ mit Eva Schulz schilderte. Aufgrund der familiären Probleme zog sie schließlich in eine Wohneinrichtung für Jugendliche, bevor sie mit 18 Jahren nach Berlin kam, wo sie eine künstlerische Karriere einschlug. Als Teil des Rap-Duos SXTN gelang ihr schließlich mit Hits wie „Von Party zu Party“, „Die Fotzen sind wieder da“ und „Bongzimmer“ der Durchbruch. In einem gemeinsamen Song mit dem Hamburger Disarstar („Trauma“) rappte Nura über ihr Aufwachsen:

„Das Mädel ist schwer erziehbar, sie ist verloren
Neben Junkies und Dealern, ohne goldenen Löffel geboren
Früher war es mir peinlich, doch dann kam die Einsicht
Jetzt verdiene ich reichlich
Und sage stolz: ‚Ich bin ein Heimkind‘“

Nura veröffentlichte zudem zusammen mit dem Autor Jan Wehn die Autobiographie „Weißt du, was ich mein?: Vom Asylheim in die Charts“ in der sie von ihrem zeitweise schwierigen Lebensweg erzählt. Musikexpress-Autor Linus Volkmann schrieb in seiner Rezension zu dem Buch damals: „Nura erzählt […] auf 200 Seiten viele Lebensstationen nach. Unaufgeregt, ohne literarische Ambition, dafür sehr nah dran. Wenn sie beispielsweise beschreibt, wie sich der erste Urlaub in der noch nie betretenen Heimat Eritrea anfühlt: Das überraschende Gefühl, zum ersten Mal mit der eigenen Hautfarbe keine Minderheit mehr darzustellen“.

Das aktuelle Album von Nura heißt AUF DER SUCHE und erschien am 20. August 2021. Außerdem ist sie immer wieder als Schauspielerin zu sehen, zuletzt in der von Christian Ulmen und Carsten Kelber produzierten Serie „Die Discounter“, von der bald eine zweite Staffel erscheinen soll.

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