Strip für Hausfrauen


Grausame Mißhandlung junger Musiker! Die vier Mitglieder der britischen Avantgarde-Band Stump mußten Entsetzliches ertragen. In einem Lager in Bosnien wurden sie mit Muzak-Beschallung gefoltert — sagt zumindest ihre Plattenfirma. „Ja, sie haben uns Elektroden in den Kopf gepflanzt, die wir operativ entfernen lassen mußten“, erzählt Sänger Mick. Schlagzeuger Rob: „Furchtbar, die ganze Zeit Simply Red und U2.“ – Mick: „Ich hatte Frank Sinatra.“ Aber jetzt schlagen sie zurück! In ihrer Mini-LP Quirk Out leben sie ihre Phantasien aus: Warum gibt es noch nicht den Traumjob des fliegenden Haushaltsgeschirr-Verkäufers, der gelangweilten Hausfrauen den Tag mit einem Strip und mehr versüßt („Tupperware Stripper“)? Und mehr soll kommen: In den Berliner Hansa-Studios spielen Stump gerade ihre nächste LP ein, produziert von Holger Hiller. Der Hamburger, früher bei Palais Schaumburg, ist seit seinem Umzug nach London bei englischen Avantgarde-Kollegen ein begehrter Partner.