Colosseum
Einfach kolossal: 23 Jahre nach ihrem vorläufigen Ende stand im ausverkauften Kölner E-Werk eine Band auf der Bühne, die von 1968 bis 1971 ein Kapitel Rockgeschichte schrieb. In jenen Jahren schufen Colosseum aus England einen Stil, der später vor allem amerikanischen Bands wie Blood, Sweat & Tears und Chicago Ruhm und Reichtum einbrachte – den Rockjazz. Ein Genre also, das sich in Zeiten von Trance und Tekkno nicht eben größter Beliebtheit erfreut. Um so erstaunlicher, daß die Veteranen um Star-Drummer Jon Hiseman am Rhein ein restlos begeistertes Publikum zurückließen. Und das, obwohl ihr Repertoire genauso alt ist wie ihre Band. Die Kölner Konzertbesucher gaben sich der Nostalgie unter anderem bei legendären Titeln wie ‚Skelington‘, ‚Tanglewood‘, ‚Rope Ladder To The Moon‘ und – natürlich – der ‚Valentine Suite‘ hin. Einen Extra-Applaus gab’s, wie in alten Zeiten, für ein i5minütiges Schlagzeugsolo von Colosseum-Mastermind Hiseman. In bester Spiellaune aber auch Doppelbläser Dick Heckstall- Smith. Doch auch Sänger Chris Farlowe und Gitarrist Dave Clempson (Foto) bewiesen in Köln, daß Alter nicht vor Rockjazz schützt.