Die 10 besten Serien unseres Jahrzehnts


Wir haben gewählt: Hier sind die besten Serien der vergangenen Jahre. Mit Spionen, Hackern und natürlich Drachen – auch wenn sie es nicht auf den ersten Platz geschafft haben. – von Gunther Reinhardt

3. Game Of Thrones

Jon Snow (Kit Harington) bei der Nachtwache.
Jon Snow (Kit Harington) schützt bei der Nachtwache die sieben Königreiche.

USA, seit 2011, mit Peter Dinklage, Emilia Clarke, Nikolaj Coster-Waldau

Schon vor der Ausstrahlung der Pilot-Episode der sechsten „Game Of Thrones“-Staffel ist es dem Golden-Globe-dekorierten Neuzugang Ian McShane gelungen, die Fans zu brüskieren: Nachdem er im Internet nicht nur verraten hatte, dass er einen Priester spielen, sondern auch eine tot geglaubte Figur zum Leben erwecken wird, spielte das Internet verrückt. Und dass er dann verkündete „Get a fucking life. It’s only tits and dragons“, machte die Sache nicht besser.

Natürlich geht es in „Game Of Thrones“ nicht nur um Titten und Drachen. Die Fantasy-Serie, die George R. R. Martins magisch aufgeladenes, mittelalterliches Westeros-Epos mit all seinen Machtkämpfen und Verschwörungen so spektakulär in Szene setzt, ist die Superlativshow dieses Jahrzehnts. Die meisten Emmys, die meisten digitalen Downloads, die gruseligsten Splatterszenen, die größte Zahl an Nackten, Leichen und Zuschauern in der Geschichte von HBO. Es ist eine finstere, grausige, kalte Welt, in der „Game Of Thrones“ einen hilflos aussetzt. Es wird massakriert, gemeuchelt, intrigiert. Alle wollen auf den Eisernen Thron, überall lauern Dämonen, Despoten, Blut, Sex und Tränen. Erst muss man den Niedergang des Hauses Winterfell mitansehen, dann wie überall und in alle Richtungen Menschen durch eine Welt im Aufruhr irren. Und während Westeros in Krieg und Chaos versinkt, marschiert im Osten auf Essos Daenerys Targaryen mit ihren Drachen und einem immer größeren Heer voran und im Norden jenseits des Eiswalls kommen die gruseligen White Walkers näher.

David Benioffs und D. B. Weiss’ Fantasy-Serie zwingt einen von Folge zu Folge tiefer hinein in den Fantasy-Kosmos, der zwar auf den Büchern Martins beruht, sich aber immer weiter von der Vorlage entfernt. Um in der von Machthunger und Rachsucht besessenen Welt nicht ganz den Überblick zu verlieren, klammert man sich an die Charaktere, die man lieb gewonnen hat: an den lakonisch-wortgewaltigen Tyrion Lannister (Peter Dinklage) zum Beispiel oder an das rebellische Mädchen Arya Stark (Maisie Williams), zwei der wichtigen Figuren in diesem Spiel der Throne, das allein in den USA jedes Mal bis zu 18,4 Millionen vor die Bildschirme lockt.

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