BTS: Südkoreanischer Verteidigungsminister hält Befreiung vom Militärdienst für „schwierig“
Schon seit Jahren wird in Südkorea eine hitzige Debatte geführt, wie man mit dem weltberühmten Septett verfahren sollte. Die aktuelle Gesetzeslage verpflichtet Männer, vor Ablauf ihrer Zwanziger den Militärdienst anzutreten.
Junge Männer, die in Südkorea geboren wurden, haben ein schweres Los gezogen: Die aktuelle Gesetzeslage verpflichtet sie, vor Ablauf ihrer Zwanziger den Militärdienst anzutreten. Entziehen können sich nur Sportler, die Medaillen bei Olympischen Spielen gewonnen haben, sowie Musiker in den Spielarten Klassik und Folk. Von den Ausnahmen ausgenommen sind hingegen Popsänger – zumindest nach jetzigem Stand. Schon seit Jahren wird in Südkorea eine hitzige Debatte geführt, wie man mit den sieben Musikern von BTS verfahren sollte. Nun drängt die Zeit: Am 4. Dezember wird das älteste Bandmitglied Jin 30 Jahre alt.
Botschafter statt Soldaten
Deshalb hat der Abgeordnete Kim Young-bae von der „Democratic Party of Korea“ am Montag (19. September) einen Gesetzesentwurf vorgelegt. Demzufolge hätten Popstars – zumindest wenn sie Auszeichnungen von der Regierung erhalten haben – die Möglichkeit, eine alternative Form des Militärdienstes abzuleisten. BTS haben im Jahre 2018 den Orden für kulturelle Verdienste verliehen bekommen, würden also von der Regelung profitieren. Sollte die Gesetzesänderung verabschiedet werden, könnte das weltberühmte Septett statt einem Dienst an der Waffe andere Tätigkeiten zur Förderung nationaler Interessen ausüben. Denkbar wäre beispielsweise eine Anerkennung ihrer derzeitigen Botschaftertätigkeit für die Stadt Busan.
Eine schwierige, schwierige Abwägung
Die Antwort des Verteidigungsministers Lee Jong-sup auf die Vorlage dürfte BTS-Fans jedoch ernüchtern: Während einer Befragung in der Nationalversammlung sagte er am Montag, dass es im Falle der Boygroup wegen „Aspekten der Fairness bei der Erfüllung der Wehrpflicht“ „schwierig“ wäre, einen alternativen Dienst zu gestatten. Ende August wurde bekannt, dass der Minister eine Umfrage erwägt, um die öffentliche Meinung zur Einberufung der Musiker einzuholen. Abgewogen werden sollen außerdem die Bedeutsamkeit des Militärdienstes und die wirtschaftlichen Vorteile, welche die K-Pop-Band dem Land bringt. Gerade der letzte Punkt ist nicht zu vernachlässigen: Die Umsätze von BTS machten vor einigen Jahren 0,3 Prozent des gesamten südkoreanischen Bruttoinlandsproduktes aus.