Wir werfen einen Blick auf die Film-Highlights 2024: Von „Dune: Part Two“ bis „Robot Dreams“.
1. Poor Things
Sieht man einmal, vergisst man nie wieder: Diese Bella Baxter, gespielt von Emma Stone in einer schier übermenschlichen Darstellung, ist eine Filmfigur für die Ewigkeit – und als Zuschauer darf man Zeuge werden ihrer Menschwerdung im Zeitraffer, mit Bildern, als würde Yorgos Lanthimos sie aus den lebhaftesten Träumen Terry Gilliams absaugen. Eine Frankensteiniade, in der die Männer lächerliche Kasper sind und das lustvolle Ausleben von Sex steter Quell der Rebellion.
2. The Zone Of Interest
Als hätte Jonathan Glazer den Roman von Martin Amis einmal ausgehöhlt, von innen nach außen gestülpt und als Petrischale benutzt, um eine Versuchsanordnung zu finden, den Zuschauer auf Auschwitz und den Holocaust blicken zu lassen, als würde man zum ersten Mal davon hören: Gemeinsam mit der Familie Höß, die auf der anderen Seite der Mauer alles verdrängt – während man als Zuschauer alles hört und miterlebt.
3. Sterben
Drei Stunden haut einem Matthias Glasner die Verzweiflung um seine widerstrebenden Gefühle für seine eigene Familie um die Ohren. Ungeschminkt, ungefiltert und auf erfrischende Weise undiszipliniert, um dem Sterben die volle Wucht des Lebens entgegenzustellen. Und bei aller Wut und Kompromisslosigkeit unfassbar komisch.
4. Emilia Pérez
Tanz den Drogenbaron und lass ihn eine Frau sein. Jacques Audiard ist die Quadratur des Kreises gelungen, ein Musical über die mexikanischen Drogenkartelle, der einen zwingenden Weg aus der Spirale der Gewalt weist. Und Zoe Saldaña als Göttin feiert.
5. The Outrun
Worte verlassen einen, um zu beschreiben, eine wie allumfassend überwältigend gute Schauspielerin Saoirse Ronan ist. In ihrem bisher besten Film lässt Nora Fingscheidt sie die Alkoholsucht bezwingen und das Meer dirigieren, als wäre sie ein Zauberlehrling.
6. All We Imagine As Light
Wie Payal Kapadia hier das Leben in Mumbai zeigt, das Wuseln der Menschen in verregneten Nächten und doch nie die Schicksale jedes Einzelnen aus den Augen verliert, das liebe Freunde, ist Filmkunst allererster Ordnung.
7. Der wilde Roboter
Chris Sanders ist der Mann hinter dem großartigen „Drachenzähmen leicht gemacht“. „Der wilde Roboter“ ist noch besser. Manchmal muss man den mütterlichen Blick eines Roboters sehen, um sich richtig wie ein Mensch zu fühlen.
8. Robot Dreams
Ein gutes Jahr für Roboter in Animationsfilmen. Pablo Bergers Ode an die Freundschaft (zwischen Hund und Roboter) ist ein Liebesbrief an das New York der Achtzigerjahre. Mit Reagan Youth im Soundtrack. Und „September“ von Earth, Wind & Fire als Leitmotiv.
9. Challengers – Rivalen
Tennis ist Sex. Muss man sich erst einmal ausdenken. Und dann richtig inszenieren. Kein Problem für Luca Guadagnino, der Mike Faist und Josh O’Connor auf dem Court filmt wie Pornographie. Und in der Mitte lächelt Zendaya wie eine Sphinx.
10. Dune: Part Two
Im Einerlei der großen Produktionen in diesem Jahr thront „Dune Part Two“ über allen anderen.
Eine Fortsetzung, die diesen Namen wirklich verdient (und tatsächlich die zweite Hälfte des Romans ist), mit den schönsten Menschen der Welt vor der Kamera.
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