Dave Grohl über Spencer Eldens Baby-Anklage: „Er hat ein NEVERMIND-Tattoo. Ich habe keins.“
Dave Grohl sagt, dass er nicht allzu viel Zeit damit verbracht hat, sich Gedanken über die Kinderpornografie-Anklage Spencer Eldens machen.
Dave Grohl hat laut eigenen Angaben nicht viel Zeit damit verbracht, über die Klage von NEVERMIND-Baby Spencer Elden und den damit einhergehenden Vorwürfen der Kinderpornografie nachzudenken. Elden wurde als Baby für das ikonische NEVERMIND-Albumcover von Nirvana fotografiert. Grohl möchte jedoch darauf hinweisen, dass er selbst nicht derjenige ist, der das NEVERMIND-Tattoo trägt.
Der ehemalige Nirvana-Schlagzeuger und jetzige Foo-Fighters-Sänger wurde in einem aktuellen Interview zu dem Rechtsstreit befragt. Auf Anraten seiner Anwälte wich Grohl der Frage so gut es ging aus und sagte: „Ich weiß nicht, ob ich dazu etwas sagen kann, weil ich noch nicht allzu viel Zeit damit verbracht habe, darüber nachzudenken. Mir geht es so wie den meisten Leuten, ich muss widersprechen. Das ist alles, was ich sagen werde.“
Auf den Hinweis, dass Elden das Foto als Erwachsener mehrmals nachgestellt hat, konnte Grohl allerdings nicht anders als zu antworten: „Hör mal, er hat ein NEVERMIND-Tattoo. Ich habe keins.“
Bereits zweites Statement zu Anschuldigungen
Grohl äußerte sich bereits Anfang des Monats in einem Interview mit der „Sunday Times“ zu dem Rechtsstreit. In diesem Interview schien er die Bereitschaft anzudeuten, das Cover verändern zu wollen: „Ich habe viele Ideen, wie wir das Cover ändern könnten, aber wir werden sehen, was passiert. Wir werden es euch wissen lassen. Ich bin sicher, dass uns etwas Gutes einfallen wird.“
Grohl sagte jedoch, dass er seine Anwälte mit der Klage beschäftigen lasse: „Ich denke, es gibt viel mehr, worauf man sich freuen kann, und viel mehr im Leben, als sich in solchen Dingen zu verzetteln. Und zum Glück muss ich mich nicht um den Papierkram kümmern.“
Vorwurf der Kinderpornografie steht im Raum
Spencer Elden verklagt gleich mehrere Personen. Neben Grohl sind das unter anderem Nirvana-Bassist Krist Novoselic, die Nachlassverwaltung von Kurt Cobain samt seiner Witwe Courtney Love sowie die Universal Music Group. Nun, 30 Jahre später, behauptet Elden, dass das Unterwasserbild, was ihn nackt im Alter von vier Monaten ablichtet, Kinderpornografie sei. Weiter stelle die Verwendung des Bildes als Albumcover sexuelle Ausbeutung von Kindern dar. Er fordert neben finanzieller Entschädigung in Millionenhöhe auch ein Verbot der Verwendung für alle zukünftigen NEVERMIND-Veröffentlichungen. Dies würde auch die kürzlich angekündigte Deluxe-Neuauflage zum 30. Jubiläum der Platte betreffen. Sie soll am 12. November 2021 erscheinen.
Einige Rechtsexperten haben die Klage bereits als „albern“ bezeichnet. Jamie White, ein Anwalt, der in der Vergangenheit Klient*innen vertrat, die institutionell und systematisch ausgebeutet oder missbraucht wurden, sagte, sie untergrabe andere Klagen gegen die Ausbeutung von Kindern. „Es ist wirklich eine Beleidigung für das, was wir alle getan haben, um Kinder vor dem Schaden zu schützen, den sie hier behaupten.“
Grohl spricht über Nirvana-Bassisten Krist Novoselic
Im selben Interview ging Grohl auf Krist Novoselics Kommentare vom Juni 2020 ein, in denen er Donald Trump zu loben schien, weil dieser gedroht hatte, das US-Militär gegen „Black Lives Matter“-Demonstrant*innen einzusetzen. Nachdem er gesagt hatte, dass Trump mit seiner Rede „einen Volltreffer gelandet“ habe, stellte Novoselic klar, dass er ein „bekennender Unabhängiger“ sei und „keine große Partei oder einen Kandidaten“ unterstütze. Novoselic hat inzwischen seine sozialen Kanäle deaktiviert.
Auf die Frage, wie er darauf reagiere, sagte Grohl: „Ich kann Ihnen definitiv sagen, dass Krist nicht pro-faschistisch ist. Krist ist einer der mitfühlendsten, liebevollsten und intelligentesten Menschen, die ich kenne. Ich kann Ihnen versichern, dass Novoselic kein Trump-Liebhaber ist.“
Grohl erzählte auch von seinem Wunsch, sich die Haare abzuschneiden. „Meine Kinder sagen: Dad, lass das, du bist zu hässlich“, und nannte Mitski einen aufregenden jungen Künstler, der „verdammt coole Musik macht“. Er sprach auch darüber, welche Lektionen er von Nirvana gelernt hat, die er auf die Foo Fighters anwenden konnte. Dabei bezog er sich vor allem auf die Art und Weise von Song-Veröffentlichungen.
+++ Dieser Artikel erschien zuerst auf rollingstone.de +++