Dem Gespür auf der Spur


Vier Jahre lang waren die „geilen Typen von International Pony damit beschäftigt, „noch geiler" zu werden.

Die drei vom Pferdehof zu interviewen, hat einen ähnlichen Effekt, wie ihrer Musik zu lauschen: Die Seele wird leicht, die Schwerkraft gibt auf, die Welt scheint zu grinsen -bis zu der Frage, ob sie eigentlich mit ihren Freundinnen zusammen in Urlaub fahren. „Willst du jetztfrech werden?“- „Nun schlägt’s dreizehn!“ — „Jetzt kippt’s!“ Fehlalarm: Unter reichlich Gekicher wird sogleich ausgemalt, welch tolle Möglichkeiten es gäbe, den singenden Single Cosmic DJ mit den Pärchen von Erobique und DJ Koze zu kombinieren. Widerwillig zähmt man solche Zuchterfolge von Flensburger und Münsteraner Humor, um an den Grund der Zusammenkunft zu erinnern.

Vier lange Jahre wurde an MIT DIR SIND wir vier gewerkelt. Zähe Arbeit oft, bei der die beiden Instrumentalisten mit Ideen ankamen, an denen rumgeschraubt wurde, bis „die schlappen Skizzen ihren Arsch hochkriegen „. Die Ponys waren sich nur einig, was man nicht wollte: sich wiederholen, auf einer erfolgreichen Formel ausruhen. „Anfangs war es sehr vage und zwischenzeitlich komplett fraglich, was das Ponu-Gefühl ausmacht. Das ist so eine ewigeSuche, die manchmal mit Zweifeln behaftet ist. Für uns muss es neu sein.“ – „Wir wollen uns selber ja auch als geile Typen empfinden.“ – „Genau. Wir waren schon geil, sind jetzt aber noch geiler.“ Die Marke sollte erkennbar bleiben, aber in neuem Gewand daherkommen. Dass es so gut klappt, wurde erst beim Zusammenstellen des Albums klar. Ein runder, geschlossener Trip sei es bis zur letzten Minute, auch wenn der Hörer zwischen Dancefloor und Couch hin und her pendelt. Der Versuchung, es sich mit einem straighten Dance-Album leicht zu machen, brauchten die drei nicht standzuhalten. „Es geht ja nicht um die Effektivität von Musik, sondern um unser Gefühl – und das kann letztendlich viel effektiver sein.“- „Und der Hörerfreut sich, weiter eine CD hat, bei der er sich nach dem ersten Stück erstmal wieder hinlegen kann. So was fehlte dem noch.“

Clevere Musiker mit Herz also, die in gänzlicher Eigenregie vor allem nach der Seele ihres Produkts fahnden. „Wir haben das auch probiert, uns in einem fremden Studio einenfetteren Sound verpassen zu lassen, so ä la Daft Punk. Doch hatten wir das Gefühl, da wird selbst das wenige, was uns an unserer Musik gefällt, auch noch ausradiert. Wir machen das lieber mit unserem gesunden technischen Halbwissen, dafür aber viel Gespür.“ www.internafionalpony.com