Der letzte Vorhang


Sonny Bono (1935-1998)

Der Ex-Ehemann von Cher münzte seine Popularität als Pop-Idol in eine rasante Karriere in der Politik um. Seine ungewöhnliche Laufbahn startete Amerikas erster Mainstream-Hippie als Songwriter. Als Duo Sonny & Cher landeten er und seine Frau Hits wie „I Cot You Babe“ oder „LJttle Man“. Bono eroberte das Fernsehen und die Charts, bis er dem Musikbusiness 1975 den Rücken kehrte. Taktisch äußerst geschickt, nutzte er seine hohe TV-Popularität, die er mit Serien wie „Love Boat“ aufrecht zu erhalten versuchte, und brachte es auf der politischen Karriereleiter bis zum Kongreßmitglied für die Republikanische Partei. Sonny Bono starb am 6. Januar an den Folgen eines Skiunfalls.

Carl Perkins (1932-1998)

Sein Song „Blue Suede Shoes wurde von Elvis gecovert (und millionenfach verkauft), und die Beatles bedienten sich gleich dreimal bei dem Sänger und Gitarristen aus Ridgeley, Tennessee. Doch Perkins, Pionier der „Rockabilly“ genannten Mixtur aus Country und Rock’n’Roll, beeinflußte auch zahllose Gitarristen, so zum Beispiel Brian Setzer von den Stray Cats. Perkins prominentester Fan aber war der junge George Harrison, der zu Carls Klängen fleißig übte. Perkins konnte seine größten Erfolge zwischen 1955 und 1958 beim legendären Sun-Label in Memphis feiern. 1987 hielt er Einzug in die „Rock ’n‘ Roll Hall Of Farne“. An den Folgen eines Schlaganfalls verstarb Carl Perkins 65jährig in Jackson/Tennessee.

Junior Wells (1934-1998)

Im zarten Alter von zwölf Jahren wurde Arnos „Junior“ Wells beim Diebstahl einer Mundharmonika erwischt. Doch statt ihn zu bestrafen, bezahlte der zuständige Richter das Instrument aus eigener Tasche, nachdem er eine Kostprobe von Wells Können gehört hatte. So jedenfalls will es die Legende. Fakt ist, daß Junior“ bereits ein paar Jahre später mit Muddy Waters in der Chicago Blues Band spielte. Sein einmaliges Mundharmonikaspiel öffnete dem geborenen Showman Wells weltweit die Türen. Er begleitete die Rolling Stones auf Tournee und war langjähriger Partner seines Blueskollegen Buddy Guy. Anfang Januar starb Wells an Lymphdrüsenkrebs.