Deutsch Wertarbeit


Deutsch-amerikanische Freundschaft der ungewöhnlichen Sorte: Der in die USA emigrierte Psychedelic-Germane Peter Baumann verhilft der ehemaligen Plastik-Soulerin Nona Hendryx zu einem erstklassigen schwarzen Album.

Kennengelernt hatten sie sich schon vor über fünf Jahren – auf dem New Yorker New Music Seminar, wo der vor Jahren ausgewanderte Ex-Tangerine Dream-Musiker und Label-Impresario Peter Baumann und das attraktive Drittel des Disco-Trios Labelle, Nona Hendryx. Seite an Seite auf demselben Podium diskutierten. Seitdem ist der Draht nie ganz abgerissen, doch kreative Funken sprühten erst für das aktuelle Hendryx-Album SKINDIVER.

„Bei Peters Private Musik Label wußte ich, daß ich tun konnte, was ich tun wollte – egal was“, freut sich eine Nona Hendryx, die zuletzt immer stärker unter die kommerziellen Räder angesagter Black Music-Produzenten gekommen war. Jetzt mußte ich keine Platte machen, die ins Radioformat ,Black Contemporary‘ paßt oder gar wie die weiß angepaßte Withney Houston für das normale Pop-Radio glattproduziert ist. Ich mußte aber auch keine schwarze Platte machen, wie sie gewöhnlich von einer schwarzen Künstlerin erwartet wird. „

Für ihren Mandela-Tribut „Winds Of Change“ (vom letzten Album FEMALE TROUBLE), der „keine herkömmliche Ballade werden“ sollte, hatte sie erstmals mit Baumann auch künstlerisch zusammengearbeitet, doch erst bei ihrem aktuellen Album saßen die beiden wochenlang gemeinsam am Mischpult. Als rigorosen Bruch mit ihrer Vergangenheit möchte Nona Hendryx die zum Teil fast mystisch verträumten Songs auf SKINDIVER denn auch nicht verstanden wissen.

„Diese Art von Musik“, sagt sie. „ist schon immer ein Teil von mir gewesen. Bereits auf meiner ersten Solo-LP (von 1977) ist mit ,Leaving Here Today‘ ein Song vertreten, der genau in diese Richtung weist.“