Dogs Die In Hot Cars
Die Szene von Glasgow? Franz Ferdinand und wir.
Die Musik: Die angebliche neue „Szene von Glasgow“, weiß Dogs-Die-In-Hot-Cars-Sänger Craig Macintosh zu berichten, beschränkt sich in der Realität auf Franz Ferdinand und seine Band. „Es gibt schon ’ne Menge Gruppen, aber viele davon denken noch in den alten Bahnen und wollen wie Oasis oder Radiohead klingen.“
Und das ist natürlich-siehe auch The Features oder The Killers eine Seite zuvor – seit mindestens zwei Monaten sowas von passe. Heute flirtet man, wie jeder moderne Bandleader weiß, mit den wavigen Klängen der 80er Jahre und beruft sich auf quirlige britische Kapeilen wie die Sparks und XTC. Dogs Die In Hot Cars nennen zwar auch „peruanische Folklore und die „Musik von bulgarischen Hochzeitskapellen“ als Einflüsse, ließen sich bei der Produktion ihres Debüts please describe your-SELF aber vorsichtshalber doch lieberauf keine Experimente ein: Verantwortlich zeichneten Clive Langer und Alan Winstanley, die ihren Ruf in der Branche ihrer Zusammenarbeit mit Morrissey, Dexy’s Midnight Runners und Madness verdanken. „Unsere Musik ist der Klang des Lebens, das sich in der Geschwindigkeit von 60 Sekünden pro Minute vollzieht , philosophiert Craig und schmunzelt. Er hat gut lachen: Die kantige und bisweilen überraschend ausufernd melodiöse Platte seiner Band ist tatsächlich ein bemerkenswert frisches Erstlingswerk geworden.
Die Künstler: Craig Macintosh (voc, g), Gary Smith (gl, Lee Worrall Ib] und Laurence Davey (dr] haben in dem schottischen Städtchen Fife die selbe Schule besucht, auf der auch die Mitglieder der Beta Band das Lesen und Schreiben lernten. Da das verregnete Nest seinen Ruhm aber vornehmlich den zahlreichen exzellenten Golfplätzen verdankt, siedelten die vier ambitionierten Musiker 2000 nach Glasgow um, wo sie in der Keyboarderin Ruth Quigley – eine klassisch ausgebildete Pianistin und leidenschaftliche Waldhorn-Bläserin bald die perfekte Ergänzung für die Band fanden. Dogs Die In Hot Cars wurde vom NME als „schlechtester Bandname aller Zeiten“ bezeichnet, ist aber – kennt man die Vorgeschichte – ein wahres Juwel: „Was wir davor für Namen in Erwägung gezogen haben, das willst du gar nicht wissen“, so Lee Worrall. „Robert Plant In Poo Poo Land gehörte noch zu den besseren.“