Ein flippiger Easy-Listening-Sound machte Pizzicato Five zur Kultband


Klarer Fall von Liebe auf den ersten Akkord. Die Matador-Chefs Gerard Cosloy und Chris Lombardi brauchten nur ein paar Video-Sequenzen von Pizzicato Five zu erleben, um das japanische Pop-Duo vom Fleck weg zu verpflichten. In ihrer Heimat waren Konishi und Maki schon lange Stars, bevor die frohe Kunde von ihren aufreizend leichten, augenzwinkernd reverenzreichen Pop-Kleinoden in den Rest der Welt drang. Die Zutaten dafür wechselten von Album zu Album. Und zwar Abhängig von den jeweils neuesten Obsessionen des Vinyl-Sammlers Konishi. Mit Pizzicato Five läßt es sich normalerweise in schicken „Frühstück bei Tiffany“-Sounds schwelgen. Doch auf dem aktuellen Album „Happy End Of The World“ führen sie auch Drum ’n ‚Bass im Programm. Die Dame Maki – Diva, Model, Hobbyköchin und samtene Stimme im polyglotten Pizzicato-Pop – sorgt allenthalben für Aufmerksamkeit: Sie gleicht einem durchgestyltes Kunstwesen mit viel zu langen Wimpern und täglich neuer Glamourware am Leib. Hierzulande gaben Pizzicato Five einer ausgeflippten Easy Listening-Mode das Gesicht. In ihrer Nachhut könnten zahllose Pop-Verrücktheiten aus Japan den Weg in hiesige Herzen finden.