Genügend Stoff: Ein Treffen mit DIIV-Sänger und Model Zachary Cole Smith

Ob ihm jemand ein Deo reichen könne, fragt Cole Smith. Er sagt, er rieche. Dass er heute Musiker ist, das habe er eigentlich gar nicht so direkt gewollt, es ist ihm so passiert. In dem veganen Restaurant, in dem er in Brooklyn gekellnert hat, da hatten alle eine Band, und eine hat dann noch einen Gitarristen gebraucht. Danach hat er bei Beach Fossils und für Darwin Deez Gitarre gespielt. 2012 veröffentlichte er das erste DIIV-Album, eingespielt in Quartett-Besetzung, aber alle Songs von ihm geschrieben: OSHIN ein Hipster-Hit. Er fummelt an der Sohle seines Schuhs herum. Da ist ein Glassplitter, er sticht sich, beginnt zu bluten. Das neue Album erzählt von ihm als Menschen, sagt er mit Blick auf seinen blutenden Finger. Was er eigentlich sagen will: Es erzählt von Drogen.

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Cole nimmt Heroin. 2013 wird er mit der Droge erwischt und festgenommen. Er muss in die Reha. In „Take Your Time“ singt er darüber. Das „Zwölf-Schritte-Programm“, das er dort ausprobierte – es wurde ab den 30ern zuerst von den Anonymen Alkoholikern angewandt –, könne gar nicht funktionieren, sagt er. Da werde gesagt, dass die Drogen einen kontrollieren, aber das sei falsch, man selbst nutze die Droge, um sich zu stärken, zu erheben, zu erbauen. Das Einzige, was Kontrolle über ihn habe, behauptet er, sei er selbst.

„Dopamine“, die erste Single, erzählt vom Rausch. „Bent“ von Freunden, die durch die Sucht gehen. In einem alten Lagerhaus in L. A. haben sie die Songs geprobt, zu fünft, dann aufgenommen, zu Hause an seinem Computer habe er das Album dann gemischt. Er wischt sich das Blut von seinem Finger.

Sky sei dieses Mal auch auf seinem Album drauf. Mit viel Atem in der Stimme singt sie einen Song namens „Bedroom Blues“. Er sagt, ihre Fans würden es lieben, denn das sei die Musik, die Sky auch selber höre. Die sei „realer“, als der Pop, den Sky bisher gemacht hat. Und cooler ist sie auch. Denn Zachary Cole Smith, der ist cool.