Gott, Pop & Tischtennis


Sie benennen sich nach dem Buch der Bücher und benutzen magische Runen-Zeichen als Erkennungsmerkmale: The Bible ist dabei aber keine Gruppe fanatischer Wanderprediger. Mit der altchristlichen Story-Sammlung haben sie bei genauerem Hinsehen nur eines gemeinsam: Sie erzählen in ihren Songs mehr oder weniger wahre Geschichten.

Nein, The Bible hat nichts mit Religion 7ii Hin. „Wir sind aber auch nicht antireligiös“. Also nicht das Buch der Bucher ist ncmeint. sondern „eine Ansammlung von Erfahrungen und Ideen, so wie man ein Tennislehrbuch auch die Bibel für Tennisspieler nennen wurde.“

Versuchen wir zu klären: Trommler David Carcombe spielt nebenbei tatsächlich Tischtennis, Crickett und Federball. Texter, Sänger, Gitarrist und Indinitiator Boo Hewerdine sagt man nicht nur eine bewegte Punk-Vergangenheit nach, die britische Presse rühmte (anläßlich einer Tournee als Vorprogramm von China Chrisis im letzten Jahr) neben seinem ultraschnellen Gitarrenspiel auch seine sportive Statur. Keyboarder und Percussionist Tony Shepherd. ebenfalls Mann der ersten Stunde, hat ein erklärtes Faible für Jazz. Seine Freizeit widmet Tony, recht britisch, der Fischforschung. Neil MacColl schließlich spielt „seil ich denken kann Gitarre und Mandoline“. Bei der musikalischen Verwandtschaft kein Wunder: Vater Ewan MacColl ist eine englische Folklcgende, er schrieb u. a. „Dirty Old Town“. Schwester Kirsty plant gerade ihre zweite LP und ist auf fast jedem Album zu hören, das ihr Mann Steve Lillywhite produziert. Das Quartett aus Cambridge sieht sich als Konglomerat all dieser Einflüsse. Boo Hewerdine legt größten Wert darauf, nicht nur The Bible im Kopf zu haben:

„Sonst entwickelt sich die Band wie eine unglückliche Ehe. Deshalb haben wir auch von vornherein klargestellt, daß sich kein Ego aufplustert.“ 1985 produzierte die Band von Boos Ersparnissen ihr erstes Album WALKING THE GHOST BACK HOME (20.000 wurden verkauft); EUREKA, ihr zweites, von Steve Earle produziertes. Werk ist „ironisch gemeint: ein lauter Titel für ein leises Album.“ Die privat so höflichen Jungen von nebenan sind auf der Bühne „ganz schön schnell, aggressiv und gefühlvoll. Irgendwie muß man die Leute doch berühren.“