Als Nicholas Rodney Drake am 19. Juni 1948 in Rangun, Burma, geboren wird, neigt sich die Ära der britischen Kolonialmacht unweigerlich dem Ende zu. Nach einem Intermezzo in Bombay ziehen die Drakes 1950 zurück in heimische Gefilde nach Tanworth-in-Arden bei Coventry Bis zum Studium der englischen Literatur in Cambridge tut sich Nick als Sportler hervor, bleibt künstlerisch eher unauffällig, obwohl er als Privatschülerin Marlborough auf einer alten Gitarre klimpert und dazu eigene Texte verfasst. Bei einem Auftritt auf dem Uni-Campus entdeckt ihn Ashley Hutchings, Bassist des Folkensembles Fairport Convention, der ihn dem Produzenten Joe Boyd empfiehlt. Boyd offeriert Drake 1968einen Produktionsvertrag und überzeugt Island-Chef Chris Blackwell vom neuen Schützling. Ein Umzug nach London ist für den scheuen Jungen vom Land unvermeidlich -der Anfang vom Ende. Bis 1972 erscheinen drei von der Kritik gefeierte Alben, die jedoch nur bei einem Nischenpublikum Anklang finden. Drakes psychische Instabilität nimmt drastisch zu. Schließlich wird der fragile Musikus für mehrere Wochen in ein Sanatorium eingewiesen. Die ohnehin schon raren Auftritte bleiben nun ganz aus. Einigermaßen genesen, beschließt er. keine Musik mehr aufzunehmen, sondern nur noch Songs für Künstler wie Francoise Hardy und Jane Birkin zu komponieren -das daraus resultierende Demo-Material erscheint erst posthum. 26-jährig stirbt Nick Drake am 25. November 1974 im Haus seiner Eltern an einer Überdosis des Antidepressivums Tryptizol. Ob es Selbstmord oder ein Unfall war. konnte nie eindeutig geklärt werden.
