History: Black Sabbath


Geradlinig, infernalisch laut und kompromisslos nihilistisch wurden Black Sabbath besonders von der britischen Journaille wegen angeblicher Unoriginalität und Ideenlosigkeit konsequent geschnitten. Geliebt oder gedisst – die Genre-definierende Geradlinigkeit, gepaart mit diversen Mythen um die vier Musiker, entwickelte im Laufe der Jahrzehnte eine unglaubliche Eigendynamik. Abgesehen von zahlreichen Bands nachfolgender Generationen (Judas Priest, Van Haien, Iron Maiden, Metallica, Soundgarden, Alice In Chains, St. Vitus, Masters Of Reality, Queens Of The Stone Age), die sich an Sabbath orientierten, gilt die Band auch drei Dekaden nach Gründung als die Metal-Formation schlechthin. 1968 im britischen Aston bei Birmingham aus dem Jazz-Fusion-Ensemble Earth hervorgegangen,entschlossen sich der gerade von einem Kurz-Intermezzo bei Jethro Tüll zurückgekehrte Gitarrist Tony lommi (geb. 19.2.1948), (An)T(h)ony „Geezer“ Butler (Bass, geb. 17.7.1949), William „Bill“ Ward (Drums, geb. 5.5.1948) und Ozzy Osbourne (geb. 3.12.1948) zum Richtungswechsel. Benannt nach einem Horrorfilm mit Boris Karloff, war in den ersten Jahren vor allem das ziemlich bemüht wirkende Okkult-Image des Quartetts für den zwiespältigen Ruf verantwortlich. Als einer der wenigen brititschen Bands gelang Black Sabbath auf Anhieb der Durchbruch in den USA. Sämtliche Alben platzierten sich auf veritablen Chartplätzen der Billboard Top 100-daran konnten auch diverse Umbesetzungen und stilistische Schwächen nichts ändern. Ozzys erster Rückzug von der Band verpasste Sabbath erhebliche Wunden und reichlich seltsame Umbesetzungen-so lösten Ronnie James Dio, Ex-und-wieder-Purple Ian Gillan und Glenn Hughes (auch ein Ex-Purple) den „Abtrünnigen“ in den Achtzigern ab -, konnten dem Sabbath-Kultstatus aber nicht schaden. Allerdings blieb das bis 1978 einigermaßen intakte Line-up das beste, da konnte auch die lang erhoffte Reunion in Originalbesetzung in den Neunzigern nicht gegen anstinken. Im Januar 2002 machte der von seiner Frau Sharon Arden seit Jahren drakonisch gemanagte Ozzy die Hoffnung auf ein neues Sabbath-Album in Urbesetzung zunichte: „Ein Album wird es definitiv nicht geben!“ Vorangegangen war eine fast sechsmonatige Klausur in der Einsiedelei eines walisischen Cottages, die bei der in die Jahre gekommenen Combo keinerlei Kreativitätsfunken mehr zünden konnte.