Immer wieder bum-bum


Keiner wagt sich mehr ohne zwei Tennisbälle in den Hosentaschen in die Discotheken. Wer etwas auf sich hält, wer dabei sein will, parkt keinen Porsche mehr, sondern gibt seinen Tennisschläger an der Garderobe ab. Boris Becker hat die Schuld. Dieser 17jährige Held hat den deutschen Geschmack geschüttelt. „Bumm bumm“ statt „Guten Tag“, „Gib mir ein As“ statt „Liebe mich“. Boris Becker überall.

Auf den Schallplatten natürlich als erstes. Innerhalb weniger Wochen torpedierten Becker-Songs eingeschlafene Tanzschuhe. Aus den Hochöfen der Discotheken dröhnt es nur noch „Bumm bumm Becker bumm“, der Leimener Männerchor hebt zur Hymne an.

Der definitiv härteste Song, gleich einem As der Asse, stammt von Cowboy Temple, einer Zwei-Mann Combo, bestehend aus Klaus Jankun und Maximilian Lenz- letzterer ist als wirbelnder Dee-jay im Berliner Metropol unter dem Namen Westfalia Bambaata bekannt. „17“ heißt der Hit und beginnt mit „It was in the year nineteeneightyfive and he was only seventeen“.

„This is nota Boris Becker Song“, betont das Lettering auf dem Cover. Spätestens jetzt wissen wir, da reiten Verarscher auf dem Surfbrett der Becker-Welle mit. Aber sie reiten schnell und hart. Es dauerte nur ein paar Tage-und „17“ wurde zum Brenner in den Berliner Discotheken.