Inkubus profilieren sich an der Spaßgesellschaft vorbei als anspruchsvolle Metalband
Ihre Popularität verdanken die kalifornischen Nu Metaller von Incubus weder Radio noch Fernsehen, sondern einzig der Straße. Lange Jahre verbrachten Sänger Brandon Boyd& Co. auf Reisen, spielten Hunderte von Konzerten. „Damals reisten wir Ghetto-mäßig und wohnten zu fünft in einem Hotelzimmer“, entsinnt sich Brandon nur ungern. Immerhin konnte die Formation durch ihre kraftvolle Bühnenpräsenz zwei Millionen US-Kids überzeugen, ihr zweites Album „Make Yourself“ (1999) zu kaufen. „Es gibt diesen tief sitzenden Willen in unserer Band, anders als die Konkurrenten zu sein. Wir erforschen immer wieder neues Terrain, besonders, wenn die Gefahr droht, dass wir wie andere klingen könnten“, formuliert der smarte Sänger das Incubus-Credo.
Auf seinem neuen Wurf „Morning Drive“ lässt das Quintett bei einigen Titeln asiatische Saiten- und Blasinstrumente für für neue Klangfarben sorgen.Ähnlich innovativ geht laut Brandon auch Incubus-DJ Chris Kilmore zu Werke: „Altbackene Sachen wie Scratchen macht er nur noch selten. Er arbeitet inzwischen mit drei Plattenspielern, spielt Theremin und setzt Gitarrenpedale ein. Chris hat die Rolle des Turntables neu definiert.“ Weiterentwicklung und Übergang sind die großen Themen von Incubus, sie spiegeln sich auch in Boyds Texten wieder. „Die Trennung von meiner Freundin war eine Art unglücklicher Inspiration“, sagt er. „Gleichzeitig sorgte die Verarbeitung der Probleme aber für eine neue Perspektive.“ Henning Richter
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