Italo-Disco: Diese 5 Alben-Klassiker sollte jeder kennen


Egal ob Hassliebe oder heimliches Guilty-Pleasure: Italo Disco ist nicht erst seit der 2018 erschienen Doku „Italo Disco Legacy" zurück auf den Dancefloors. DJ und Labelchef Gerd Janson erklärt, welche Alben Ihr kennen solltet.

Apérol Spritz, Eros Ramazzotti und „Dolce Vita“ – in unserem Podcast „Music Sounds Better With ME“ haben wir mit dem Berliner Italo-Pop-Duo Itaca über Italienklischees und ihre Tour durch die USA gesprochen. Und natürlich über Musik aus dem Land ihrer Liebe, wie Italo-Disco.

Italo-Disco? Kaum mehr als Obskuritäten und One-Hit-Wonder, oder etwa nicht? Nach der Blütezeit von 1980 bis circa 1987 zum Sammelfetisch transformiert, hielten DJs wie Flemming Dalum und I-F die grün-weiß-rote Tricolore hoch und inspirierten Nachwuchsproduzenten und Labels wie das Amsterdamer Bordello A Parigi, dem komatösen Patienten auf die Beine zu helfen. Spätestens seit der 2018 erschienenen Doku „Italo Disco Legacy“ ist das oft verschrieene Genre wieder en vogue.

Wir haben DJ und Labelchef Gerd Janson nach seinen fünf wichtigsten Italo-Disco-Alben gefragt – obwohl ihm nichts ferner liegt, als sich als Experte auf diesem verminten Gebiet auszuweisen. Dies ist Gerds Versuch einer Empfehlungsliste:

Mr. Flagio –  TAKE A CHANCE (1983)  

Diese Maxi-Single ist ein Paradebeispiel eines kurzlebigen Studioprojekts und One-Hit-Wonders. Konzipiert von Flavio Vidulich und Giorgio Bacco (Mr. FlaGio), ist „Take A Chance“ für viele das Italo-Disco-Stück schlechthin. Der hypnotisierende Basslauf weist Techno-Qualitäten auf, die Synthesizer sind elysisch und die Stimmen fast opern-würdig. Eine brillante Mischung, die einzigartig bleiben sollte, da Mr. FlaGio nie eine zweite Chance bekamen. Zukunftsmusik aus der Vergangenheit.  

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Klein & MBO – DE-JA-VU (1982)  

Klein & MBO aus Mailand gehörten zu den wenigen Projekten, die mehr als einen Hit zu verzeichnen hatten. Die Genre-Blaupause Dirty Talk“ vereint die immanenten Synthesizer-Figuren mit vergleichsweise tiefsinnigen Lyrics. Das darumgebaute Album hält mit „The MBO Theme“ und „Wonderful“ gleich noch zwei Initialzündungen bereit, ohne die Chicago House vermutlich nicht stattgefunden hätte

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Alexander Robotnick – CE N’EST Q’UN DÉBUT (1984)

Diese Liste wäre unvollständig ohne Alexander Robotnick. Als ein bis heute aktiver Protagonist der ersten Stunde vereint Robotnick seinen smarten avantgardistisch-humoristischen Ansatz, der weit über die Fließbandmentalität des Genres hinausgeht, mit einem bezaubernd-irreführenden Französisch und einer Dancefloor-Tauglichkeit, die „Problèmes D’Amour“ zu einem Evergreen in den Clubs von New York, Chicago und Detroit werden ließ. Irrésistible!  

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Kano – KANO  (1980)  

Von manchen als Genre-Startschuss überhaupt gesehen – wenn man tatsächlich über die Vorarbeiten Giorgio Moroders hinwegsieht –, sind Kano in etwa das für Italo, was Chic für Disco waren: radio- und clubtauglich gleichermaßen, clever produziert, bestechend arrangiert und mit verdaulichen Gesangseinlagen. „It’s A War“ und „I’m Ready“ werden gemeinhin als Brückenschlag zum damals aufkommenden Electro- Breakdance-Sound New Yorks angeführt. Eine Perle in einem Korb voller Austern.  

https://www.youtube.com/watch?v=bPui_LrhtQQ

International Music System  – INTERNATIONAL MUSIC SYSTEM (1983)

Das Genre scheint wohl doch mehr Alben herzugeben als gedacht. Giorgio Stefani, Maurizio Cavalieri und Rebecca McLain alias International Music System gelangen gleich zwei davon. Dem Erstling von 1983 gebührt hier jedoch das Scheinwerferlicht. Weniger Pop- und mehr New-Wave-beeinflusst als die weiter oben genannten, haben Stücke wie „Nonline“ oder das melancholisch-heitere „Bonus Single“ mit ihrem Roland-TR-08-Drum-Programming oder Vocoderstimmen nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt.  

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Podcast: „Music Sounds Better With ME“

Abonniert „Music Sounds Better With ME“ ab sofort auf SpotifyiTunes und Deezer. Kritik und Liebesbriefe an podcast@musikexpress.de.

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