Kanye West zur US-Präsidentschaftswahl: „Wir wissen alle, für wen ich stimmen werde“
„Ich kaufe Immobilien. Es ist heute besser als zu Obamas Amtszeit“, so West in einem Interview, in dem er vermeidet, den Namen Donald Trump ausdrücklich zu nennen, aber schnell klar wird, dass er weiterhin ein stolzer Teil der Trump-Anhängerschaft bleibt.
Kanye West hat große Pläne für die nächste Zeit. Das merkt man dem US-Rapper bei dem ausführlichen Interview mit der Zeitschrift „GQ“ an, bei dem er über neue Musik, seine religiöse Gemeinde, eine weitere Yeezy-Kollektion, seine Freundschaft zu dem im Januar verstorbenen Basketballstar Kobe Bryant und die anstehende Präsidentschaftswahl in den USA erzählt. Und puh, was hat sich West wieder um Kopf und Kragen geredet.
Bei dem ausführlichen Gespräch mit der „GQ“ schreckt der Rapper nicht davor zurück, sich klar in Bezug auf die diesjährigen US-Wahlen zu positionieren. Obwohl er es im Interview vermeidet, den Namen Donald Trump ausdrücklich zu nennen, wird schnell klar, dass er weiterhin ein stolzer Teil der Trump-Anhängerschaft bleibt. So sagt er während der Unterhaltung mit dem Magazin: „Dieses Mal stimme ich definitiv ab. Und wir wissen alle, wen ich wählen werde.“ Er fügt hinzu: „Und ich lasse mir von den Menschen um mich herum nicht sagen, dass meine Karriere zu Ende ist. Denn ratet mal: Ich bin noch immer hier! „Jesus Is King“ war die Nr. 1!“ Ein weiterer Grund für Kanye West, Trump zu unterstützen, sind seine persönlichen Pläne: „Ich kaufe Immobilien. Es ist heute besser als zu Obamas Amtszeit.“
Daraufhin geht Kanye West auf den Rassismus ein, der in den USA nach wie vor vorherrscht: „Einer von drei Afroamerikanern wird versklavt,“ so der Rapper. „Die moderne Massenverfolgung liegt direkt vor unseren Augen, doch wenn ich auch nur das Wort „Sklaverei“ verwende, werde ich behandelt wie ein Weißer, der über Sklaverei spricht.“ Was er noch zum Thema Diskrimierung zu sagen hat? „’George Bush kümmert sich nicht um Schwarze‘ ist eine Opferaussage. Diese weiße Person hat nichts für uns getan – das liegt an der Opfermentalität. Jeden Tag muss ich in den Spiegel schauen, als wäre ich Robert De Niro, und mir sagen: ‚Du bist kein Sklave‘. So freimütig wie ich bin und in welcher Position ich mich befinde, muss ich mir das sagen.“
Zuletzt spricht der Rapper und Modedesigner über seinen guten Freund Kobe Bryant, der am 26. Januar 2020 tragischerweise bei einem Helikopterabsturz ums Leben kam. „Er war die Basketball-Version von mir, und ich war die Rap-Version von ihm, und das sind Fakten“, sagt West. Er verrät außerdem, dass er seiner Rap-Karriere fast ein Ende bereitet hätte, wäre nicht einer seiner Pastoren auf ihn zugekommen und hätte ihn vom Gegenteil überzeugt. Laut West meinte der Pastor zu ihm: „’Mein Sohn sagte gerade, dass er von Kanye West ein Rap-Album über Jesus haben wolle‘. Er sagte nicht: ‚Kanye West, du solltest dies tun‘ oder ‚Du müsstest das tun‘. Er hat mir einfach etwas gesagt, was ein Kind meinte. Und das machte den Unterschied.“
In den vergangenen Jahren war Kanye West immer mehr durch Skandale und obskure Auftritte in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten. Ob durch seine Verbundenheit gegenüber US-Präsident Donald Trump oder fragwürdige Aussagen über Sklaverei: Kanye schaffte es immer wieder, sowohl bei Fans als auch bei Kritiker*innen für kontroverse Diskussionen zu sorgen. Sein jüngstes Album JESUS IS KING erschien am 25. Oktober 2019.