KURZ & LIVE


Sparta Köln, Prime Club Sparta sind „die Anderen“, das, was neben The Mars Volta übrig geblieben ist von dem Scherbenhaufen, der einmal At The Drive-ln war. Mit dem zweiten Album PORcelain haben sie bejaht, dass sie die Bodenständigeren sind. Live ohnehin: Jim Ward tut nicht, als wolle er sich mit dem Mikrokabel erdrosseln, lächelt stattdessen scheu und hat’s im Zweifelsfall lieber melodisch als melodramatisch. Hardcore ist nur noch eine Nuance, das haben Sparta und Mars Volta. die arg Verfehdeten, gemein. Das und eine Vergangenheit, an die sich nur noch das Publikum erinnern will. DENNIS PLAUK Moneybrother München, Atomic Cafe Der Moneybrother hat sich Haare wachsen lassen und sieht jetzt aus wie eine Mischung aus Max Herre und Maxi Graf. Und er klaut wie ein Max Raabe. Er könnte sich also in Maxbrother umbenennen. Sorry, aber zu solchen Kalauer-Entgleisungen kommt’s halt, wenn man nicht ausgelastet ist. Wenn man etwa zum Moneybrother-Konzert geht und das Album des/der Schweden nur noch in vager Erinnerung hat und sich aufgrund des grandiosen Blues-Brothers/Springsteen-Hits „Reconsider Me“ auf die Mutter aller Arschwackeleien eingestellt hat. Den tollen Hit spielen der Moneybrother und seine famos anzuschauende Band von Enthusiasten gleich zu Anfang, und das war dann auch schon der saftigste Brocken. Später schwillt zwar manchmal noch die Wall Of Sound mit Saxophon und „Thunder Road „-Gitarren, aber es wird auch viel länglich soulgesäuselt.

..Aber so klingt ja auch die Platte. Selber schuld, wenn du die nicht kennst „, schimpft der Nebenmann. Mag ja sein. Aber man möchte doch arschwackeln. Menno! Mennobrother. JOSEF WINKLER American Music Club Hamburg, Westwerk Die Musik war schön, die Menschen nervten. Mark Eitzel schwankte schmerzerfüllt hinterm Mikrofon, seine alten Haudegen musizierten gegen die schlechte Akustik, vor der Bühne standen Leute Ende 30 mit verschränkten Armen. Eitzel hasste sich mal wieder selbst, kein Lächeln, dafür Spott fürs eigene Werk:“.Das nächste Stück heißt.Only Love Can Set You Free‘-ha, albern!“

Man litt mit und entglitt in die Abgründe, die die Lieder der sechs Jahre verschollenen Band aufreißen. Heilung in der Hoffnungslosigkeit. Nur: Die meisten der Anwesenden standen rum wie auf einer Vernissage, keine Regung, nichts. Das muss das Alter sein. Eitzel schrie“.wake up!“ und ging wütend. Tino hanekamp