Manuellsen möchte der nächste Rapper mit eigener Netflix-Serie sein
Grundlage für eine mögliche Netflix-Serie über Manuellsen könnte dessen Autobiografie sein, in der es unter anderem um Rassismuserfahrungen, Rap-Kriege und die Hells Angels geht.
Straßenrapper sowie deren Lebenswelten werden zunehmend zu einem beliebten und lukrativen Erzählstoff für Netflix, Amazon Prime & Co. Der nächste, der sich unter die Serien-Helden mischen möchte, ist der Rapper Manuellsen, der kürzlich sein Buch „König im Schatten: Respekt nur, wem Respekt gebührt“ veröffentlichte.
Rapper sind die neuen Netflix-Goldesel
Massiv, Veysel und Gzuz haben mit ihren Auftritten in der Krimi-Serie „4 Blocks“ bereits bewiesen, dass Rapper vor der Kamera trotz fehlender Schauspielausbildung funktionieren. Vor allem wenn es um Erzählungen aus Welten geht, mit denen sie vertraut sind. Gleichzeitig scheint die Faszination für Lebenswelten der Straße, Gang-Geschichten und Gesellschaften im Schatten beim deutschen Publikum stetig zu wachsen. In diesem Rahmen erscheint auch die Ankündigung einer Bushido-Dokumentation mit dem effektvollen Titel „Unzensiert – Bushidos Wahrheit“ von Amazon Prime nur wenig verwunderlich.
Bei einer Instagram-Fragerunde wollte Manuellsen nun von seinen Fans in Erfahrung bringen, ob sie denn bereit wären für eine eigene „König im Schatten“-Netflix-Serie. Das Ergebnis war eindeutig: Ja!
Wäre die Manuellsen-Serie eine deutsche Variante von „Sons of Anarchy“?
Manuellsen, der zum Einen für seinen Kampf gegen Rassismus und zum Anderen für seine öffentlichen Fehden gegen andere Rapper (die zuweilen in physischer Gewalt endeten) bekannt ist, lieferte mit seiner Autobiografie nicht nur einen Spiegel-Bestseller, sondern möglicherweise auch perfektes Netflix-Material. In dem Buch führt der in Berlin geborene Rapper aus dem Ruhrpott zusammen mit der Musikjournalistin Nina Damsch durch seine Jugend in Mülheim an der Ruhr, die er als Adoptivkind deutscher Eltern verbrachte. Er berichtet von einem Leben voll von persönlichen Kriegen, Rassismuserfahrungen, Rap-Beefs mit Bushido und seinem Ex-Kollegen Animus, Gerichtsverfahren, der Abou-Chaker-Familie und seinem Weg zum Islam und letztlich auch zu den Hells Angels. Eine Serien-Adaption der Lektüre, die einen Einblick in die Persönlichkeitsstruktur des Rappers liefert und gleichzeitig für großes Kopfschütteln über dessen Verhalten (vor allem gegenüber Frauen) sorgt, könnte durch gekonnte Regiearbeit vielleicht Blockbuster-Qualitäten erreichen.
Noch ist nicht bekannt, wie konkret die Pläne zu einer Verfilmung des Stoffs aussehen. Auch ist völlig unklar, ob Manuellsen sich selbst spielen will oder lediglich seine Lebensgeschichte als Grundlage liefert. Interessant wäre ein filmisches Portrait des Rappers, der immer wieder zu schnell die Fassung zu verlieren scheint, allerdings schon.
Das aktuelle Album von Manuellsen erschien am 5. Oktober 2019 und hieß MB ICE.