Mit Rammstein, Kollegah, Nirvana und The Cure: 10 Songs, die für Skandale sorgten


Skandale sind heutzutage ein sicherer Weg, um in aller Munde zu bleiben. Hier sind 10 Songs, die Skandale provozierten oder unbewusst nach sich zogen.

Provokation gehört im Pop dazu. Wie könnte man besser Aufmerksamkeit auf seine Musik ziehen (wenn nicht durch die Musik selbst), als durch handfeste Skandale? Skandale können aber auch ungeahnte Folgen haben. Welche das sein können, lest ihr hier:

Farid Bang und Kollegah – „0815“

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Ist es noch ein Skandal, wenn sowieso fast jeder Songtext der Rapper skandalös ist? Diesmal hatten es die beiden aber etwas übertrieben. 2018 wurden Farid Bang und Kollegah für ihr Album JUNG, BRUTAL UND GUTAUSSEHEND 3 mit dem Echo ausgezeichnet. Und das, obwohl der Bonus-Song „0815“ menschenverachtende Äußerungen enthält. Zeilen wie „Mein Körper definierter als von Auschwitzinsassen“ und „Mache wieder mal ’nen Holocaust, komm an mit dem Molotow“ vermitteln, dass es den Rappern vollkommen egal ist, womit sie provozieren, Hauptsache sie tun es. Im Anschluss an die Echo-Verleihung gaben viele Musiker aus Protest ihre Preise zurück. Die Kritik ging sogar so weit, dass der „wichtigste deutsche Musikpreis“ Echo abgeschafft wurde.

https://www.youtube.com/watch?v=aVXH6rId6pk

The Cure – „Killing an Arab“

Von „Piggy In The Mirror“ bis „Plainsong“: Das sind die 10 besten Songs von The Cure

Auf den ersten Blick scheint klar, weshalb dieser Song für einen Skandal gesorgt haben soll. Als „Killing an Arab“ 1978 erschien, wurde über den Titel noch nicht heiß diskutiert. Später aber, während des Golfkrieges und nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 musste sich die Band mit heftigen Anfeindungen auseinandersetzen, wobei auch die Umbenennung 2005 in „Kissing an Arab“ nicht half. Dabei scheint der größere Skandal nicht etwa der Titel zu sein, sondern dass eben der vollkommen missverstanden wurde. In dem Song geht es nicht etwa um das Töten eines Arabers, sondern bezieht sich auf eine spezifische Textstelle im Buch „Der Fremde“ des französischen Schriftstellers Albert Camus, das Sänger Robert Smith kurz zuvor gelesen hatte. Aber wen interessieren schon Inhalte, wenn die Schlagzeile vermeintlich alles sagt?

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Rammstein – „Pussy“, „Ich tu dir weh“ und so weiter

Rammstein: Der Videodreh zur ersten Single hat begonnen – hier der Beweis

Diese Liste könnte auch „10 Rammstein-Songs, die für Skandale sorgten“ heißen. Die deutsche Rockband ist bekannt für feurige Bühnenshows, aber eben auch für kontroverse Songtexte und Clips. So ist das Video zum Song „Pussy“ weder auf Musikkanälen, noch auf der Seite der Band selbst erschienen, sondern auf einem Portal für Amateur-Pornos, da die Musiker im Video harte Sexszenen mit Pornodarstellerinnen zeigen. Auch in den Songs „Ich tu dir weh“ werden gewaltsame Sexfantasien thematisiert.

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Falco – „Jeanny“

Auch wenn es im Song des österreichischen Sängers nicht explizit besungen wird, gibt der Songtext Anlass zu der Vermutung, es ginge darin um die Verherrlichung von Sexualverbrechen. Im Text wird die Sichtweise gezeigt, die ein Täter gegenüber seinem Opfer haben könnte, während das Video den Eindruck verstärkt, dass es um einen Stalker geht, der aufgrund von unerwiderter Liebe die Frau entführt und in seinem Wahn umbringt. Der Song wurde von verschiedenen Fraueninitiativen boykottiert, genauso wie von einigen Radiosendern.

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Robin Thicke – „Blurred Lines“

Als wären nackte Frauen, die in dem Video um den Sänger tanzen, nicht schon skandalös/leider egal genug, ist der gesamte Songtext von „Blurred Lines“ mit unterschwelligen Sexfantasien und sexistischen Aussagen wie „I know you want me“ und „but you’re an animal, baby, it’s in your nature“ gespickt. 2017 wurde bekannt, dass Thicke seinen damals sechsjährigen Sohn mehrmals hart schlug, woraufhin seine Ex-Frau Paula Patton das alleinige Sorgerecht forderte.

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Ozzy Osborne – „Suicide Solution“

„Wine is fine but whiskey’s quicker, suicide is slow with liquor“ lautet eine Zeile des Songs „Suicide Solution“. Nach dessen Veröffentlichung prangerten Eltern den Rockstar an, sein Song wäre eine Gefahr und würde Selbstmord verherrlichen. Ozzy Osborne wurde von einer Familie sogar verklagt, weil der Song schuld an dem Selbstmord ihres Kindes sei. Osborne jedoch beteuerte, dass es lediglich um die Gefahren des Alkohols ginge.

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Sex Pistols – „God Save The Queen“

Wenn den Briten etwas heilig ist, dann ihr Königshaus. Vielleicht ist das der Grund, weshalb sogenannte Royalisten die Sex Pistols mehrfach attackierten und beschimpften, nachdem sie den Song „God Save The Queen“ veröffentlichten. Eine Textzeile lautet: „God save the queen, the fascist regime. They made you a moron, a potential H bomb“. Das war den Briten zu viel. Die Plattenfirma trennte sich noch vor Veröffentlichung von den Sex Pistols, die aber schnell ein neues Label fand, das den Song veröffentlichen wollte, pünktlich zum silbernen Thronjubiläum der Queen. Was für ein Skandal!

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Nirvana – „Rape Me“

The Cure waren nicht die einzigen, die einen Song umbenennen mussten, da dessen Titel falsche Interpretationen nach sich zog. Anders als etliche Feministinnen vermuteten, geht es in Nirvanas „Rape Me“ nicht um die Verherrlichung einer Vergewaltigung. Kurt Cobain bezeichnete sich selbst als Feministen, der nur eine Art poetische Gerechtigkeit schaffen wollte, indem ein Mann, der eine Frau vergewaltigt hatte, zur Strafe ins Gefängnis kommt und dort selbst vergewaltigt wird. Trotzdem musste der Song in „Waif Me“ umbenannt werden, damit er in bestimmten Supermarkt-Ketten verkauft werden durfte.

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Body Count – „Cop Killer“

Rapper Ice-T gründete 1990 die Crossoverband Body Count und verknüpfte HipHop mit Hardcore und Punk. Was so innovativ begonnen hatte, entpuppte sich durch den Song „Cop Killer“ als handfester Skandal. „I’d like to take a pig out into the parking lot and shoot them in the motherfucking face“ lautet die Zeile, in der zu Gewalt an US-Polizisten aufgerufen wurde. Journalisten erkannten in den Songtexten nicht nur offene Aufrufe zur Gewalt, sondern auch antisemitische Bemerkungen.

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NWA – „Fck da Police“

Dass skandalöse Songs nicht immer etwas Schlechtes bedeuten, beweist die HipHop-Crew NWA. Polizei- und Rassendiskriminierung werden in den USA nach wie vor heftig diskutiert. Mit ihrem Protest-Song „Fck da Police“ sprechen die Musiker offen die Rassenspannungen an. Auch heute noch hat der Song großen Einfluss auf die Popkultur.

https://www.youtube.com/watch?v=9jOqOlETcRU&list=RD9jOqOlETcRU&start_radio=1

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