Mo & The Gangsters of Love


Die einen sammeln Briefmarken, die antißren Joggen. Der wiener Mo, Österreichs schönster Soul-Sänger, hat feinsinnigere Hobbys: Rosen, Frauen, Maß-Klamotten.

Die entscheidene Prägung fürs Leben bekam er vor Jahren bei seinen Auftritten mit der Comedy-Truppe Halucination Company: „Das waren die reinsten Blumen-Bewürfnisse. Seit dieser Zeit muß ich daheim immer Rosen um mich haben. Inzwischen hab ich sogar einen Deal mit ,Holland-Blumen‘ – bei denen bekomme ich Mengenrabatt. „

Kein Wunder, daß der 26jährige Ästhet sofort auf den Vorschlag einging, sich in einer Hundertschaft Rosen gebettet fotografieren zu lassen, zumal er mit der Single „Send Me Roses“ aus dem soeben erschienenen Album FACE OF LOVE wochenlang die österreichische Top Ten anführte. Im Marmorbad

gerät er ins Sinnieren über Blumen und seine soeben zerbrochene Beziehung mit der Co-Sängerin Karin Raab: „Eine Rose ist doch wie verliebt sein: bei guter Pflege hält sich beides kaum länger als zehn Tage. Die Liebe ist eher wie ein Topf-Kaktus“.

Ähnlich wie Mos Musik, die – fest verkrallt in seinen Soul-Wurzeln zwischen Bill Withers und den Drifters – für ihn „der österreichische Versuch ist, kosmopolitische Musik zu machen.“ Natürlich stößt er dabei auf erhebliche Widerstände, denn „von vornherein glaubt einem Österreicher keiner, so singen zu können. „

Der Wiener Anti-Yuppie („Ich glaube an Gott und den Sozialismus“) hat nicht nur seine eigenen Anzüge selbst designt: Wenn die Gangster im Januar ihren schweißtreibenden Soul-Pop auf deutsche Bühnen bringen, werden alle Musiker Klamotten aus der Coproduktion von Mo und der italienischen Trend-Schneiderei „New Republic“ tragen.