Musik Expess News
Ja, wen haben wir denn da? Macho-Weltmeister David Lee Roth war wieder auf der Pirsch, um sein heftiges Verlangen nach starken „California Girls“ zu befriedigen. Gerüchte sprachen nach Davids gleichnamiger Solosingle-plus anhänglicher Mini-LP (vier Titel) – vom Ende der Van Halenschen Metall-Kooperation, doch dürften Hersteller diverser Whiskey-Säfte mit ihren fetten Sponsorverträgen die Gruppe zum Weitersaufen, hicks… Weitermachen gezwungen haben.
Meanwhile… sieht man einen Popper-Haarschnitt tragenden Eddie „Häuptling Flinkfinger“ Van Haien bei etlichen Gigs befreundeter Musiker einsteigen – zuletzt beim Ex-Babies-Sänger und nunmehrigen Möchtegern-Rod Stewart John Waite.
Der berüchtigte ME-Spion sichtete die neue Sensations-Paarung der Londoner Unterwelt: Jeffrey Lee Pierce, wohlgenährter Gun Club-Held, zieht zur Zeit mit Seiner Hochwürden Lemmy Klistier, ähem… Kilmister (Motorhead) allabendlich durch die Clubs.
Ein weiterer Saitendrescher namens Ritchie Blackmore zeigte sich in Perth (Australien) nicht gerade erbaut über die schlafraubenden Renovierungsarbeiten an den Fassaden seines Hotels. Man entschloß sich, kurzerhand Rache zu üben: Nachts um halb zwei wurden Verstärker plus Schlagzeug in Ritchies Zimmer aufgebaut-und gnadenlos aufgedreht.
Eine abrupte Unterbrechung erfuhr der nächtliche Blues indes durch Mr. Blackmores Zimmernachbarn, keinem Geringeren als Alfie, seines Zeichens Leibwächter von Eric Klappstuhl, der zufällig in der selben Stadt weilte.
Alfie, nicht gerade das, was man ein schmales Hemd nennt, setzte Herrn Blackmore davon in Kenntnis, daß er sich bei jedem weiteren Ton gezwungen sähe, die Gesichtszüge des Gitarristen neu zu gestalten. Und siehe, es ward still…
Plötzlich ruhig wurde auch der erquicklich dickliche Meat Loaf, der, trotz strenger Diät, sich eine Lebensmittelvergiftung einheimste und auf der Bühne in Newcastle umkippte. Gezählte acht(!) Roadies waren notwendig, um den bewußtlosen Fleischberg von der Bühne zu tragen.
Das Gerücht des Monats: Der liebe Herrgott kannte kein Erbarmen – Duran Duran gibt’s nicht mehr! Während John und Andy Taylor mit Robert Palmer und Nile Rodgers das Projekt Power Station aufziehen wollen, wird Simon Le Bon mit seiner neuen, hochseetüchtigen Yacht in die sieben Meere stechen und ein Jahr lang nichts von sich hören lassen. Möge Neptun bei etwaigen Gesangsversuchen des Neo-Kapitäns gnädig sein.
Madonna, ach so erfolgreiche Dame mit fragilem Nervengerüst, hat sich überreden lassen, im Frühjahr in den Bus zu steigen und mehrere US-Städte live zu beglücken. Wer die Dame näher kennt, wartet ab, was die nächste Stunde an Entscheidungen bringt!
Zitat der Stunde: „It gives mepain pain from smoke, pain from the noise, pain from all the posing, it ’s a human meat market!“-Die anscheinend über alles erhabene Annie Lennox zum Thema: Nightclubbing.
Und die jodelnde Supergöre Cindy Lauper reichte eine Schadensersatzklage über zwei Millionen Pfund gegen eine britische Bekleidungsfirma ein, die ohne Einverständnis der Betroffenen einfach ein Bildchen in ihrer Werbung verwendeten.
Und noch ne Dame: Wendy O. Williams massakrierte bei einem Gig in New York kürzlich eine Puppe, die offensichtlich einem gewissen George O’Dowd nachempfunden war. Die allerletzte Meldung des etwas planlos herumirrenden Ex-Teen-Idols: Boy George rasiert sich nicht mehr! Außerdem soll ein Duett mit – schluck! – Dolly Parton ins Hause stehen. Auf das Video sind wir gespannt…
Und hier wieder ein Exponat aus unserer beliebten Serie „ME ist böse zu Popstars“: Diesmal hat sich unser Karikaturist die bekannte Gruppe Frankie GoesTo Flutschkiwud und ihr Ton-Spektakel WELCOME TO THE PLEA-SURE DOME vorgenommen. Jeder weitere Kommentar ist wohl überflüssig – soll sich jeder selbst seinen Reim drauf machen…
Ja wer wohl?
Was, bei allen Popgöttern, wäre ein Monat ohne die obligatorische Meldung über diesen Mann? Vor allem dann, wenn man Prince einmal in einem gänzlich anderen Licht zu sehen bekommt. So nämlich, wie ihn sich die Macher der britischen TV-Sendung „Spitting Image“ vorstellen: als Häuptling Hängende Unterlippe. Die Wirklichkeit sieht natürlich erheblich trister aus. Immerhin, der Prince-Film Purple Rain kommt nun endlich mit „nur“ achtmonatiger Verspätung auch in unsere Kinos. Man hatte die für Herbst geplante Veröffentlichung bekanntlich verschoben, um den Werbe-Aufwind für die fest einkalkulierte Frühjahrs-Tournee durch Europa zu nutzen. Doch das – oh Meisterleistung moderner Marktstrategie!- war wohl ein Schuß in den Ofen. Denn inzwischen passierte folgendes: Die Amerika-Tour des Prinzen erwies sich als so erfolgreich, daß ständig Zusatz-Konzerte eingeschoben werden mußten. Mit dem Resultat, daß nun sogar die letzten US-Gigs ins Wasserfallen. Denn im Frühjahr muß und will der Vielgefragte bereits wieder vor der Kamera stehen, um seinen nächsten Kinofilm „Dawn-17 Days“ abzudrehen. Wird also wohl nischt mit dem Deutschland-Abstecher. Dabei hatten wir uns doch so fest vorgenommen, zumindest einmal in diesem Jahr so richtig in Ekstase zu fallen…
Daß er ein sensibles und schwermütiges Kerlchen ist, vermittelt nicht nur seine Musik, sondern auch die stimmungsvollen Landschaften, in denen er sich bevorzugt ablichten läßt Mit der bösen, brutalen Welt dort draußen kam Echo & The Bunnymen-Sänger lan McCullogh in Berührung, als ein vierschrötiger Konzertordner ihn doch glatt in eine Handgreiflichkeit verwickelte! lan ging zum Kadi. Doch der schüttelte das weise Haupt und verkündete, mit solchen alltäglichen Banalitäten wolle er sich gar nicht erst befassen. Armer Mac.
Noch viel sensibler-so weiß man ist Marc Almond, den s vorübergehend in wärmere Gefilde zieht. Erst kürzlich gab der schöne Mann sein Urlaubsziel bekannt: Rio de Janeiro! Was uns – ehrlich gesagt-etwas verwundert. Denn nachdem was man in letzter Zeit so alles über die brasilianische Metropole hörte, (siehe „Rock In Rio“) wird es doch überaus schwierig sein bei der Übermacht an schönen Frauen, den geeigneten Kompagnon an der Copacapana zu finden.
Mitte März muß Mark allerdings wieder in London sein, wo die „Raymond Revue Bar“ (etwa vergleichbar mit dem „Salambo“ in Hamburg – Kenner schnalzen mit der Zunge!) zum Schauplatz seiner pikanten Zwei-Stunden-Shows wird.
Also doch! Andreas „Das Huhn“ Thein hat die von Mischpult-Derrwisch Trevor Hörn produzierte Düsseldorfer Band Propaganda verlassen. Der neue Mann heißt Michael Mertens; das erste Album der – in der Tat wie richtige Pop-Stars aussehenden – Düsseldorfer wurde soeben fertiggestellt: die erste Single daraus („P – Machinery“) soll bereits dieser Tage erscheinen.
Während sich der begnadete Schauspieler und Interpret eigener philosophischer Betrachtungen, also: der formvollendete Stmg, weiterhin um sein Solo-Album bemüht (der Meister wurde unlängst mit erlesenen Jazz-Artisten wie Kenny Kirkland, piano, oder Branford Marsalis, sax, in New York gesichtet!), sieht sich Police-Saiten-Matador Andy Summers zur Zeit ja lieber als Kunst-Fotograf in den verschiedenen Museen der Welt verwirklicht.
Als letzter des Polizisten-Trios wendet sich nun der schlagkräftige Stewart Copeland einem Herrn namens Shakespeare zu. OHA-Kultur! Am 16.
April wird das San Francisco Ballett die Premiere des King Lear als tanztheatralische Bearbeitung geben – Musik: unser schlagzeugelnder Polizistenfreund! Fazit: In absehbarer Zukunft keine neuen Police-Songs.
Dafür haben sich mehrere Rock’n’Roll-Pensionäre wieder aufgerafft, um sogenannte Wiederauferstehungen zu zelebrieren. Als da sind: Uriah Heep und Heavy Metal-Schwergewichts-Champion Leslie West, der mit seinen sagenumwobenen Mountain ein Comeback feiern will.
Abteilung Kurioses: Die wüst/düstere Brachial-Kapelle The Lords Of The New Church wird als nächste Single ihre Version des Madonna-Hits „Like A Virgin“ präsentieren!
Abteilung Üble Nachrede: Nein, es stimmt nicht, daß Billy Bragg ein Trinker ist! Der britische Solo-Performer mit politischem Anspruch hebt wohl nur ein Glas auf den Sieg der San Francisco 49er, die beim „Super Bowl“ der US-Football-Meisterschaften die Miami Dolphins abschmetterten. Billys Manager mußte gar eigens Extra-TV-Leitungen legen, um das Endpsiel in die Garderobe des Football-begeisterten Engländers übertragen zu können.
Hier noch ein paar Konzert-Hinweise, die wieder einmal zu spät für den dafür reservierten Live-Kalender eintrudelten: 13.-26.3. Altmeister Jim Capaldi; 25.-31.3. Jungmeister Howard Jones; 21.3.-4.4. die schwarz/fröhlichen Stranglers, 17.-24.3. der in Bangkok so gerne nächtigende Murray Head; 16.-24.3. der Ex-Tuxedo Moon -Mann Blaine L. Reininger; ganz besonders freuen dürfen wir uns aber jetzt schon auf den wieder vollständig genesenen Paul Youngvom 13.4. bis2.5!
Außerdem feiert die einheimische Veteranen-Band Grobschnitt ihr 15jähriges Bestehen auf einer 60 Konzerte-Tour durch Deutschland.