Neues Xavier-Naidoo-Video über „Adrenochrom“-Verschwörungstheorie aufgetaucht
Er hat sich endgültig den Alu-Hut aufgesetzt: In einem neuen Video labert Xavier Naidoo minutenlang von abstrusen Kindesentführungen und Ritualmorden.
Es hört nicht auf: Nun ist ein weiteres Video von Xavier Naidoo aufgetaucht, in dem der Musiker drei Minuten lang schluchzend etwas von der „Adrenochrom“-Verschwörungstheorie faselt. Laut der Adrenochrom-Legende existiert seit Jahrzehnten eine Art satanische Sekte, die Kinder entführt und ihnen das Blut abzapft, um dieses für ein Verjüngungsmittel zu verwenden. Als wäre dies nicht alles absurd genug, erklärt Naidoo in dem Video, er hätte schon bei einem Besuch in der belgischen Stadt Charleroi im Jahr 1996 so ein „Gefühl“ gehabt, dass der belgische Kindsmörder Marc Dutroux nur Teil einer „Riesen-Industrie“ sei.
Bei so viel Schwachsinn könnte man nur lachend den Kopf schütteln und Xavier Naidoo eine gute Genesung wünschen, würde dieser Adrenochrom-Mythos nicht auf antisemitischem Gedankengut basieren – womit jegliche Anhänger*innen dieser Verschwörungstheorie grundsätzlich als gefährlich einzustufen sind. Naidoo behauptet in dem Clip zudem, es gebe Hoffnung, dass diese Ritualmorde bald vorbei seien – er erklärt allerdings nicht, wie er auf diese Idee kommt.
Der neue verbreitete Clip ist nur die Spitze des Eisbergs: Zuletzt veröffentlichte Xavier Naidoo einen Videoclip, in dem er die Parteien SPD und Die Linke als die „neuen Faschisten“ bezeichnete. Diese seien nämlich der Auffassung, dass es „nur eine legitime Meinung“ gebe.
Naidoo sorgt aktuell fast täglich für polemische Schlagzeilen: So beispielsweise mit einem Video, in dem er gegen Flüchtlinge und politische Korrektheit hetzte. In dem Handyclip sieht es so aus, als würde er unter anderem von Gästen singen, die dem Gastgeber das Leben stehlen und eine Gefahr wie Raubtiere darstellen: „Eure Töchter, eure Kinder sollen leiden, sollen sich mit Wölfen in der Sporthalle umkleiden“. Deutschland, so eine naheliegende Deutung, „verrecke“ an der politischen Korrektheit, es fehle an einem „Mann, der dieses Land noch retten kann“. Mehr noch: Angeblich geschehe jeden Tag ein Mord von „Gästen“ gegen „meine Leute“.
Auch nach seinem DSDS-Rauswurf, der den neuesten Anschuldigungen folgte, suchte Naidoo weiter die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit. So tauchten nur wenig später einige neue Videos auf, in denen der Musiker den Klimawandel „erklärte“ und warum er nicht an ihn glaube. Die Clips stammen aus einem längeren Interview, das Naidoo dem als Verschwörungstheoretiker geltenden und auf den Philippinen lebenden deutschen Journalisten und Autor Oliver Janich während seiner Corona-Auszeit gegeben hat.
Über sein Aus als „Deutschland sucht den Superstar“-Juror behauptete er hingegen im Nachhinein, er habe sich „die Reichweite von RTL zunutze gemacht.“ Weiterhin sagte Naidoo: „Außerdem wusste ich, dass ich mit dem Album, das ich jetzt hier habe, auch ein Album habe – würde ich mal sagen – wo ich danach vielleicht nicht mehr die Chance bekomme, in so einer Show mitzumachen und deswegen habe ich die Chance wahrgenommen.“