Nr.32: Der Marshall-Turm


Die Technik:

Wenn man Außerirdischen nahebringen möchte, wie der Gitarrist einer Rockband aussieht, drücke man einem jungen Mann eine Fender- oder Gibson- Gitarre in die Hand, platziere ihn vor einem Marshall-Turm, betätige den Auslöser der Kamera and schmuggle das Foto ins Handgepäck der nächsten NASA-Mission. Ganz irdisch gesprochen: Der klassische Marshall-Turm besteht in der Regel aus einem 100-Watt-Röhrenverstärker, der auf zwei Lautsprecherboxen thront. Die Vorderseite der unteren Box ist gerade, die der oberen leicht angeschrägt. In ihnen sorgen je vier 30 cm messende Lautsprecher der Marke Celestion für Schalldruck.

Die Geschichte:

Seinen ersten Gitarrenverstärker konstruierte der Londoner Jim Marshall 1962, die Leistung von 45 Watt empjanden einige Gitarristen aber als unzureichend. Pete Townshend von The Who regte 1965 an, sie zu verdoppeln. Marshall tat wie ihm geheißen und stellte den JTM45/100 auf eine riesige Box mit acht Lautsprechern. Letztere erwies sich als zu unhandlich, weshalb man jortan zwei Boxen mit je vier Lautsprechern verwendete – die Geburt des „FüllStack“, im deutschen Sprachraum als „Turm“ bekannt. Praktisch: Die Bedieneinheit des Verstärkers befand sich in etwa auf Augenhöhe, Gitarristen mussten sich nicht mehr bücken, um den Klang zu verstellen. Der Marshall-Stack wurde ständig weiterentwickelt und dem Zeitgeschmack angepasst. Auch Transistorversionen sind mittlerweile erhältlich, echte Rocke) schwören aber auf klassische Röhrenverstärkung.

Die Anwender:

Wer einen 100-Watt-Turm braucht, macht laute Musik. Weshalb der Marshall-Stack seine Trümpfe vor allem im Rock- und Metalbereich ausspielt. Seinen Siegeszug trat er in den späten 60ern dank Jimi Hendrix, Pete Townshend und Ritchie Blackmore an, seitdem wird er generationenübergreifend eingesetzt, von Angus Young über John Frusciante bis Graham Coxon.