Panic at the Disco
Xavier de Rosnay lässt sich auf nichts ein. Auf die Frage, wer wohl als Sieger aus der „Great Battle of Dance“ hervorgehen würde, er und Partner Gaspard Augé alias Justice oder doch die Kollegen von Simian Mobile Disco, reagiert er entspannt. „Wir haben die Veröffentlichung unseres Albums um einen Monat verschieben lassen, damit durch gleichzeitiges Erscheinen erst gar nicht der Eindruck so einer Schlacht entsteht. Wir lassen Simian Mobile Disco gerne den Vortritt. Schließlich haben wir ihnen alles zu verdanken.“
In der Tat. James Ford und Jason Shaw hatten vor drei Jahren die Idee, der Track „Never Be Alone“ ihrer inzwischen aufgelösten Band Simian könne einen Remix für den Clubgebrauch vertragen. Den wollten die beiden Engländer aber nicht selbst produzieren. Stattdessen schrieben sie einen Wettbewerb aus, an dem auch die damals völlig unbekannten Franzosen von Justice teilnahmen. Sie gewannen nicht, wurden aber trotzdem der große Sieger. Ihr unter dem Namen Justice Vs. Simian als „We Are Your Friends“ veröffentlichte Mix setzte sich auf Umwegen durch und wurde ein Dance-Klassiker. Nun wartet alle Welt auf die ersten Alben der beiden Produzententeams. Ford bleibt gelassen. „Ich habe gerade die Klaxons und Arctic Monkeys produziert, da hat man von außen schon eine Erwartungshaltung gespürt. Was ich mit Jason mache, ist dagegen die reinste Kur. Wir haben Songs zusammengestellt, die sich über eine gewisse Zeit bei uns angesammelt hatten und von denen wir glauben, sie könnten die Leute zum Tanzen bringen. Wenn wir das schaffen, ist es gut. Wenn nicht, sind wir trotzdem zufrieden.“
Obwohl die zwei Duos nun getrennt ihr Glück versuchen, gibt es nach wie vor Gemeinsamkeiten. Ihre Albumtitel zum Beispiel sind auf unterschiedliche Weise reißerisch. SMDs Debüt heißt ‚Attack Decay Sustain Release‘ und soll mit martialischer Sprache auf den Spaß anspielen, den man im Club hat. Justice haben sich für das Kirchenkreuz-Symbol als Titel entschieden. „Wir sind keine Antichristen oder so was. Für uns ist das Kreuz Teil der Popkultur. Was genau dahintersteckt, wollen wir gar nicht erklären. Es ist gut, wenn Bands ein wenig geheimnisumwittert bleiben.“ Eine weitere Gemeinsamkeit liegt im ungezwungenen Umgang mit nicht ganz alltäglichen Einflüssen. Bei Simian Mobile Disco hört man etwa den Einfluss von Technotronic („Pump Up The Jam“). „In unserer Musik steckt ganz klar ein Popelement. Dance-Puristen ist das suspekt.“ Justice möge The Buggles, Autoren des Oldies „Video Killed The Radio Star“. „Uns schwebte vor, eine Disco-Oper zu schreiben. Die Buggles waren da stilbildend. In ihrer Musik steckt viel orchestrale Dramatik. Dazu noch diese Telefonstimme – Wahnsinn!“
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