Ra Ra Riot


Sonderbare Melodien, Kate-Bush-Covers und Gedichtadaptionen? Klingt anstrengender, als es ist.

Gruppenzwang kann seine guten Seiten haben: Wie sollte man auf die Idee kommen, langweilige Musik zu machen, wenn man -wie Ra-Ra-Riot-Sänger Wesley Miles- in Brooklyn ein Apartment mit Vampire-Weekend-Sänger Ezra Koenig, Ray Rapose von den Castanets und David Longstreth von Dirty Projectors teilt? Wie so viele Alben, die derzeit in Williamsburg entstehen (the rhumb line wurde in TV On The Radios „Headgear“Studio aufgenommen), zeichnet Ra Ra Riots Debüt vor allem seine kleinen originellen Eigentümlichkeiten aus: Die Band ist im klassischen New-New-Wave verwurzelt, schlägt gleichzeitig aber durch den cleveren Einsatz von Streichern einen neuen Ton an. Die Texte sind anspruchsvoll („Dying Is Fine“ ist z.B. an ein Gedicht von E. E. Cummings angelehnt) und die Melodien ungewöhnlich-sie befriedigen keine Mainstream-Hörgewohnheiten, sind auf lange Sicht aber durchaus addictive. Miles‘ Herangehensweise an Gesang erinnert oft an die der Long Winters, bisweilen auch an The Smiths -beeinflusst aber ist er direkt von Kate Bush (von der die Band „Hounds Of Love“ covert). „Ich bin großer Fan“, sagt Miles. „Sie hat so einen großen Tonumfang, dass ich viel üben muss. Ihr Stilist auch völlig anders als meiner-das fordert mich.“

Ra Ra Riot the RHUMBUNE(V2/Cooperative/Universal)