Rose Gray
LOUDER, PLEASE
Play It Again/Rough Trade (VÖ: 17.1.)
Nichts zu meckern, mates: Auf ihrem lang erwarteten Debütalbum lädt die Londonerin zum Rave.

„Party people are the ones I wanna trust“, singt Rose Gray und man stimmt ihr sofort zu: Wem oder was kann man noch trauen angesichts der besch******* Weltlage? Lasst uns tanzen gehen! Wobei die Nordostlondonerin, erklärter Blondie- und Beatles-Fan, weit weniger naiv ist als die Eingangszeile vermuten lässt.
Sie hat eine Mission. Sugar Plum Fairy (so lautet ihr Spitzname) Gray verkörpert mit jeder Faser gute alte Club- und Ravekultur, und weiß, dass Heilung nur gemeinsam mit Freund:innen auf dem Dancefloor entstehen kann. Nimmt man das Clubben so ernst wie sie, bleibt wenig Zeit für Profanes wie Studioarbeit: Seit ihrer ersten, Oldschool-Soul-beeinflussten Single „Morning Blues“ bis zur Veröffentlichung ihres Debütalbums LOUDER, PLEASE zogen fast acht Jahre ins Land. Aber es gibt überhaupt nichts zu meckern, maaates: Mit diesen zwölf Tracks beginnt das neue Jahr als großer Rave mit Ibiza- und Technovibes, mit beflügeln dem Brit-House und spacigem Trance.
Der Song „Free“ feiert die guten Zeiten und Dinge, die nichts kosten, „Tectonic“ den immer wieder verblüffen den Moment der physical attraction. Rose designt sich selbst als Discostar klassischer Ausprägung, direkt neben Kylie und Dua Lipa, Ava Max und Sophie Ellis-Bextor. Und wie jede ernst zu nehmende Künstlerin unterschlägt auch Rose Gray die dunklen Momen te nicht: „Everything Changes (But I Won‘t)“ ist das so melancholische wie trotzige Aufbegehren gegen Leute, die’s schon immer besser wussten. Grays „Lost In Music“ sozusagen.
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