Ridley Scott findet Superhero-Filme „scheißlangweilig“
Der Regisseur ist offensichtlich kein Fan von Superhero-Streifen.
Ridley Scott gilt als eine der prägendsten Sci-Fi-Regisseure aller Zeiten. Werke wie „Alien“ oder „Blade Runner“ sind auch Jahrzehnte nach ihrer Veröffentlichung immer noch relevant. Nun brachte er in einem Interview mit dem US-Medium „Deadline“ seinen Unmut über Superheld*innen-Filme zum Ausdruck – und feuert damit ganz klar gegen das Marvel-Universum, aber auch andere Produktionen.
„Die besten Filme werden fast immer von den Charakteren angetrieben“, erklärt Scott, etwas aus der Rolle fallend, „und wir kommen danach auch gerne zu den Superheros, wenn’s sein muss, denn ich mache sie platt. Ich werde sie verdammt noch mal vernichten. Die sind verfickt scheißlangweilig.“
Zuvor hatte der Regisseur seinen kürzlich erschienenes Werk „The Last Duel“ – eines auf einer wahren Geschichte basierenden MeToo-Vorfalls im französischen 14. Jahrhundert – diskutiert, doch auch über sein neues Werk „House of Gucci“ wurde gesprochen. Ridley Scott verliert schließlich ein wenig die Fassung, als Superhero-Filme zur Sprache kommen: „Die Drehbücher sind einfach verfickt noch mal nicht gut.“
Scott hält dann vor, dass „Alien“, Blade Runner“ und „Gladiator“ drei Filme dieses Genres seien. „Ich glaube, ich habe drei sehr gut geskriptete Superhero-Filme gemacht.“ Heutige Produktionen seien schlichtweg schlechte Filme. Klar schießt er damit auch in Richtung DC und Marvel – vor allem letzterer hat in den vergangenen Jahren ordentlich aufgestockt, um das eigene Universum auszubauen.
„Die Drehbücher sind einfach verfickt noch mal nicht gut“
Auch Regisseur-Größen wie Martin Scorsese, Francis Ford Copolla und Dennis Villeneuve haben bereits klare Position zum Marvel-Universum eingenommen. Natürlich haben sie alle einen hohen Anspruch ans Kino und bashen hiermit die sehr verwundbare seichte Unterhaltung.
„Es sind Superheldenfilme. Warum haben die Superheldenfilme keine besseren Geschichten? Tut mir leid, ich bin vom Thema abgekommen, aber ich meine, komm schon. Sie werden größtenteils durch Spezialeffekte gerettet, und das wird für jeden, der mit Spezialeffekten arbeitet, langweilig; wenn man das Geld hat.“
Ridley Scott arbeitet derzeit an einem Napoleon-Film mit Joaquin Phoenix, und setzt damit in gewisser Weise das Vorhaben von Stanley Kubik fort. Auch er wollte schon ein Epos über den französischen Diktator machen. Darüber hinaus gibt es schon Pläne für danach: „Ich schreibe jetzt schon an [dem nächsten] Gladiator. Wenn ich also Napoleon fertig habe, wird Gladiator fertig sein,“ erklärte Scott. Das Drehbuch zu „Gladiator 2“ soll Nick Cave geschrieben haben.