„Roseanne“ wird sterben
Nach rassistischen Äußerungen auf Twitter warf der TV-Sender ABC Roseanne Barr aus ihrer eigenen Show. Jetzt sprach ihr Co-Star John Goodman über die Zukunft der Serie.
In den USA war der Fall Roseanne Barr einer der größten Aufreger des TV-Jahres. Nur wenigen Wochen, nachdem die Sitcom „Roseanne“ nach jahrelanger Pause ein erfolgreiches Comeback feierte, wurde sie wieder abgesetzt. Hauptdarstellerin Roseanne Barr, die der Serie auch den Titel gibt, äußerte sich auf Twitter nicht nur – wie in der Vergangenheit – kontrovers zu politischen Themen, sondern offen rassistisch und menschenverachtend. Eine schwarze US-Politikerin wurde von Barr zugleich mit Affen und dem radikalen Islam in Verbindung gebracht.
Barrs Kollegen reagierten entsetzt, der Sender ABC konsequent: Die Sendung wurde mitten in der Comeback-Staffel abgesetzt, Barr gefeuert und geächtet. Auch eine Ausstrahlung in Deutschland, die im Laufe des Jahrs 2018 erfolgen sollte, wurde abgesagt. Die Ausrede der Schauspielerin, verschreibungspflichtige Schlafmittel hätten ihre Gedanken vernebelt, glaubte am Ende niemand mehr. Barr kündigte an, Twitter zu verlassen, wetterte später aber doch noch einmal gegen ihren Rauswurf.
Mit der erfolgreichen Neuauflage von „Roseanne“ wollten der zuständige TV-Sender sowie die immerhin 200 Mitglieder der Crew trotzdem nicht abschließen. Schnell wurde der Plan gefasst, die Serie ohne die Hauptdarstellerin fortzusetzen. „The Conners“ wird der Nachfolger zu „Roseanne“, der schon im Spätherbst anlaufen soll, heißen. Bis auf die Hauptdarstellerin kehren alle Cast-Mitglieder zurück, John Goodman wird zum unangefochtenen Gesicht der Show.
Goodman war es nun auch, der in einem Interview mit der „Sunday Times“ erklärt hat, wie man dramaturgisch mit dem Rauswurf Barrs umgehen wird. Über seine Figur Dan Conner verriet er im Interview: „Er wird betrübt und traurig sein, weil seine Frau tot ist.“ Barrs Figur wird also radikal aus der Serie geschrieben um einer möglichen Rückkehr auch in Sachen Storyline einen Riegel vorzuschieben.Goodman sagte in dem Interview auch, dass er sich nach dem Aus der Neuauflage „heartbroken“ und einen Monat lang depressiv fühlte. Der Skandal ging ihm näher als es ihm lieb war. Seiner Ex-Kollegin und Serien-Ehefrau sprang Goodman in dem Interview noch zur Seite: Roseanne Barr sei in seinen Augen keine Rassistin.