Stereo MCs: Denken hat noch keinem geschadet


Ein Fleischergeselle, ein Designstudent und ein Junkie rauchten dereinst gemeinsam einen Joint.

Der Rauch sollte Folgen haben: Die Drei eroberten als weiße HipHop-Crew den amerikanischen Markt. Großartige Remixes und phänomenale Livegigs machten sie mit „Supernatural“ zum Kultobjekt. Nach zwei Jahren läute: „Connected“ (Island/ Ariola) nun die dritte Phase der Stereo MCs ein. Unterstützt von drei Sängerinnen rappt und singt Rob B über die Themen der Zeit; neben Owen Ifs Schlagzeug sind auch die meisten Gitarren, Streicher und Bläser live gespielt. „Wir haben einfach entdeckt, daß wir eine Menge Dinge besser mit Melodien ausdrücken können“, erklärt Rob den Mul zur Melodie. Außerdem: Die Engstirnigkeit einiger selbsterkorener Wächter über die wahren Werte des HipHop geht Rob und DJ The Head schon lange auf die Nerven. „Mit Experimenten fing Hip-Hop an und es gibt fiir mich mehr Aspekle als immer nur ,Pussy‘ und ,Gangster‘.“ Inhalte, denkt Rob, lassen sich auch ohne brutales Image vermitteln. „Ground Level“ zum Beispiel ist die „Aufforderung, sich mit Menschen zu beschäfiigen, denen es vielleicht nicht so gut geht. Diese Schere in der Gesellschaft, die Kluft zwischen Arm und Reich, ist doch die eigentliche Realität.“ Ist die Musik der Stereos nun HipHop für Erwachsene, Soul oder Rap? Wie war’s damit: innovative Popmusik.