Teenager-Rebellion: nur mit den richtigen Schuhen


Wie eine Hymne an gepflegte Verweigerung fühlt sich die Kollektion an, die Agyness Deyn für Doc Martens entwarf.

Natürlich waren sie nie weg. Doch seit jüngerer Zeit setzten die Träger von Doc- Martens-Schuhen wieder ein Statement, das nicht unbedingt nur von Teenagerrebellionen erzählt; auch Menschen jenseits der 25 setzen damit Akzente.

Die Botschaft lautet natürlich immer noch: Es gibt Wichtigeres als Mode. Und Konventionen kümmern mich einen Dreck. So schlichen sich die Schuhe, die der Deutsche Dr. Klaus Märtens Ende der 1940er Jahre als bequeme Arbeitsstiefel mit weichen, luftgepolsterten Sohlen erfand – und der die Lizenz zehn Jahre später an den britischen Traditionsbetrieb R. Griggs & Co. verkaufte – sogar auf rote Teppiche: Pixie Geldof oder Model Agyness Deyn trugen sie. Das 90er-Jahre Revival zeigt sich seit einem Jahr in Form von bauchfreien Tops, wollenen Overknees zu Karohemden und eben Doc Martens zu Abendkleidern.

Weil Agyness Deyn das vielleicht einzig wirklich sympathische und authentische Model im Modezirkus ist – und mit ihrer Jungen-artigen Sexyness immer wieder an Juliette Lewis oder Winona Ryder erinnert – entwarf sie nun eine eigene Kollektion aus Schuhen, Accessoires und Mode für Doc Martens. „ Ich wollte, dass die Kollektion aussieht als wäre man in einen Laden der Wohlfahrt gegangen, aus dem man in einem Von-Kopf-bis-Fuß-Komplettlook wieder heraus kommt. So wie wir das als Teenager getan haben.“

Also entwarf Deyn Creepers aus Samt, kniehohe Boots mit Plateau oder aus Lack, Blümchenkleider, die an die No-Doubt-Anfänge von Gwen Stefani erinnern, lange Mäntel, wilde Kreuzungen aus Nachthemd und Spitzenkleid und natürlich: Karos. Große. Auf Hemden oder Kleidern. Denn kleinkariert will man sich als Verweigerer ja nun wirklich nicht geben …
 

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