The Church – Sternenfische


Sie sind nicht nur noch eine Gitarren-Band von Down Under, sie sind die beständigste. Sechs Alben brauchte das Quartett, um jetzt mit STARFISH zu zeigen, daß der Geist der Byrds und Beatles in den 80ern auch kommerzielle Früchte tragen kann.

Sehnsucht und Harmonie sind die obersten Gebote, die die vier Australier in ihrer Kirche predigen. Singende Gitarren-Akkorde und eine sehnsüchtige Stimme — eigentlich voll im Trend der Neo-Psychedelia.

Doch diesen Vergleich mögen sie genausowenig wie die Beatles-Schublade: „Nein“, sagt Steven Kilbey, Sänger und Frontmann, „die Beatles und die Byrds sind nicht unsere Vorbilder. Als wir vor acht Jahren anfingen, hatten diese Gruppen sicher Einfluß auf den Sound, den wir schaffen wollten. Aber wir haben uns nie in der Tradition der Beatles und der Byrds gesehen. Das ist uns nur von außen angedichtet worden.“

Angedichtet wird Kilbey & Co. außerdem, fleißig auf der New-Psychedelic-Woge mitzuschwimmen. Doch auch hier irren die Kollegen Kritiker, meint der Church-Chairman: „Die psychedelischen Elemente sind bei uns von Album zu Album weniger geworden. Auf der neuen LP STARFISH ist eigentlich nichts typisch Psychedelisches mehr. Wir haben in den letzten Jahren einfach immer stärker unseren eigenen Stil entwickelt. Damit verschwand auch das Bedürfnis, sich an meinetwegen auch psychedelischen Klangstrukturen anzulehnen.“

Das Etikett „Gitarrenband“ läßt sich das Quartett aus Sydney, —- von der Plattenfirma als „Kult-Band from down under“ promotet -—, dennoch widerspruchslos anheften. „Die Gitarre“, doziert Sänger/Songwriter Steven Kilbey, „ist einfach das ausdrucksstärkste Instrument, erzeugt am meisten Atmosphäre. Bands wie U2 oder R.E.M. haben dies bewiesen, und ich meine, daß auf STARFISH auch etwas von der Magie der Gitarre rüberkommt.“