The Moog Cookbook – The Moog Cookbook


Roger Manning und sein Partner Brian Kehew leben in einer anderen Zeitschleife. In ihrem Studio, vollgestopft mit altertümlichem elektronischem Instrumentarium inklusive einer ganzen Armada klassischer Moog-Synthesizer, Drumcomputern der ersten Stunde und dem berüchtigten Vocoder, geht seit einiger Zeit ein infames Treiben vor sich. „Wir schnappen uns all diese furchtbar rüden, maskulinen, testosteronstrotzenden Songs und weichen sie auf und zuckern sie ein bis zum Abwinken“, grinst Manning hämisch. Gemeint sind die zehn Rock-Kracher, die in der Werkstatt der beiden geschmacksgestörten Soundtüftler Eier lassen mußten. Und es ist schon schwer, sich ein fieses Grinsen zu verkneifen, wenn ehemals so hart pumpende Hymnen wie Green Days ‚Basket Case‘, Soundgardens ‚Black Hole Sun‘, Offsprings ‚Come Out And Play‘, Lenny Kravitz‘ ‚Are You Gonna Go My Way?‘, Pearl Jams ‚Evenflow‘ oder das gute alte ‚Smells Like Teen Spirit‘ sich plötzlich bis zur Unkenntlichkeit umarrangiert, spacig plinkend, tutend, piepsend, ploinkend, fiepsend und sirrend vor einem winden oder mit dümmlichem Cheese-Grinsen zu schneidigem Polka-Synth-Beat durch die Gegend hopsen.