Till Lindemann: Tourstart in Leipzig – und 300 Protestierende vor der Venue


Auch die Solo-Tour von Till Lindemann geht nicht ohne Gegenwind vonstatten.

Rammstein-Sänger Till Lindemann tritt heute (8. November) in Leipzig auf. Es ist das Auftaktkonzert seiner Solo-Tour, die ihn in den kommenden Wochen durch ganz Europa führt. Zumindest in Deutschland wird der Künstler aber wohl weiter mit Protest rechnen müssen. In Leipzig hatten sich gegen Abend Berichten zufolge rund 300 Menschen an der Quarterback Immobilien Arena versammelt, um gegen die Show zu protestieren.

Die Demonstrierenden sollen vor Ort Reden gehalten haben, um ihrem Ärger über das stattfindende Konzert Luft zu machen. Auf Schildern und Plakaten ist zu lesen: „Systematischer Täterschutz bei sexualisierter Gewalt“, „Keine Bühne für Till Lindemann“ und „Solidarität mit allen Betroffenen sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch“. Die Polizei hat die Versammlung abgesichert. Besucher, die Karten für die Show des Rammstein-Sängers haben, wurden offenbar durch die Demonstration nicht weiter gestört und auch der Einlass sei wie geplant vonstattengegangen.

Till Lindemann: Aufgeheizte Stimmung vor dem Konzert

Allerdings haben sich einige Fans wohl Sprechchöre gefallen lassen müssen, wie die „LVZ“ berichtet: Wer sich zum Eingang begab, habe Sätze wie „Ihr schützt Täter!“, „Schämt euch!“ oder auch „Keine Bühne für Lindemann“ zu hören bekommen. Das gefiel offenbar nicht jedem, sodass es zu lautstarken Reaktionen kam. Auch eine Bierdose sei in Richtung der Protestierenden geflogen, sodass die Polizei eingreifen und den Mann festnehmen musste. Zwei Betroffene sollen daraufhin Anzeige erstattet haben. Andere Fans sollen sich hämisch vor die Demonstranten gestellt und den Mittelfinger gezeigt haben. Die Beamten im Einsatz haben allerdings dafür gesorgt, dass die Gruppen voneinander getrennt blieben und es nicht zu Ausschreitungen kam.

Rechtlich hat Till Lindemann zumindest derzeit nichts mehr zu befürchten – das Ermittlungsverfahren gegen ihn wurde eingestellt, es mangelte schlichtweg an Beweisen. Gegen Till Lindemann gab es im Sommer Vorwürfe von sexueller Gewalt. Mehrere Frauen hatten sich in sozialen Netzwerken und anschließend bei den Medien gemeldet, um von möglichem Machtmissbrauch und mutmaßlichen Übergriffen zu berichten.