In einem Werbespot aus den 60ern stehen ein Seemann und sein Bär (ein sogenannter „Seebär“) plaudernd im Ausguck eines Schiffes:
Seemann: „Wasser, nichts als Wasser!“ (schenkt dem Bären Vodka ein)
Bär: „Aber wir haben ein Wässerchen!“
Seemann: „Puschkin…“
Bär: ….. für harte Männer!“
Daß der Pressetext obige Szene bescheiden als „Zwiegespräch“ preist, „das in seiner verbalen Verdichtung an die Intensität platonischer Dialoge heranreicht“, soll nun – Schwamm drüber vergeben und vergessen sein. Die puschkin xperience tour ’99 durch zehn deutsche Städte setzte auf Sound statt schöne Worte. Mit knallenden House-Beats in anspruchsvoller Dekoration heizten engagierte DJs (u.a. Prominenz wie Mousse T und lan Pooley) dem Partypublikum ein. Sogar MTV mochte das Ereignis nicht verpassen und berichtete exklusiv über die brodelnden Hexenkessel. Nach dem Motto „The Party Never Ends“ werden 100 handverlesene Partylöwen ein ganzes Wochenende lang weiterfeiern. Vom 16. bis 19. September ‚999 steigt das Event – nicht in Spitzbergen oder Grönland, sondern auf Island. Was vorderhand als reichlich merkwürdige Location erscheinen mag, ist natürlich gegenwärtig einer der heißesten Insider-Tips für cooles Clubbing.
Vom spätsommerlichen Reykjavik geht’s daher am Freitagmorgen per Bus, Jeep und Snowscooter auf den Langjökull-Gletscher. Dort erwartet die Gäste ein umfangreiches Büffet, eine Art Open Air Dancefloor und – krönender Abschluß – die Enthüllung des größten Bären der Wert, ein speziell für die xperience geschaffenes Kunstwerk aus Eis. Den Samstag kann man in den angesagten Clubs der Hauptstadt verbringen – und dabei an sympathische Zufallsbekanntschaften Einladungen für die finale Hauptparty verteilen, um auch isländischen Szenegängern das Erlebnis zugänglich zu machen.
Wahlweise können sich die Clubber auch in der „Blauen Lagune“ entspannen, einem aus Heißwasserquellen gespeisten See vor den Toren Reykjaviks. Das Wasser dort hat sommers wie winters mindestens 35 Grad, für Abkühlung sorgen auch hier wieder coole Drinks und chiliige Musik. Warum wir auf dieses exklusive Ereignis so erschöpfend hinweisen? Ganz einfach: Weil die letzten beiden verbliebenen Tickets für den Flieger nach Island im redaktionseigenen Tresor ruhen. Und zwar so lange, bis uns die richtige Antwort auf folgende Preisfrage erreicht: „Wie heiSt die isländische Eisprinzessin des Pop?“ Hart, nein, kniffliger: „Wie heißt Frau Gudmundsdottir mit Vornamen?“ Oder noch heftiger: „Was ist die korrekte Schreibweise von Björks Nachnamen?“ Auch nicht. Zu einfach. Immerhin handelt es sich um zwei Reisen im Wert von je 5000 Mark. Also: „Wie lautet die erste Zeile der isländischen Nationalhymne“ Na? Liegt Ihnen auf der Zunge? Prima! Gleich auf eine Post-karte damit und wenn Sie mindestens 18 Jahre alt sind bis zum 6. September 1999 ab an MVG, ME/Sounds, Stichwort „xperience“, 81536 München. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen
