Zurück aus der Gruft


Nach einer Reihe wellweiter Hits und neunjähriger Funkstille melden sich die Soul-Disco-Popper Hot Chocolote zurück: .Stridly Dance* nennt sich das aktuelle Album mit dem neuen Sänger Greg Bannis.

.Unsere Vorgabe ist es, den Leuten genau das zu geben, was sie wollen‘, erklärt Gründungsmitglied und Percussionist Patrick Olive. .Heute ist elektronische Musik angesagt, also folgen auch wir dieser Richtung. Es ist unsere Philosophie, mit dem Strom zu schwimmen.“ Der persönliche Geschmack sei unwichtig, denn .das würde keine einzige Platte verkaufen“. Zwar habe man nach dem Ausstieg von Errol Brown kurz überlegt, unter anderem Nomen einen Neuanfang zu wagen, diesen Gedanken aus kommerziellen Überlegungen jedoch schnell wieder verworfen, erzählt Olive und schwelgt dabei in der er- ‚ folgreichen Vergangenheit: .Der Name Hot Chocolate ist doch ein weltweites Monument — so ähnlich wie Coca Cola.‘ fphr) ¿ Er war nie einer von jenen Rockstars, denen man einen exzessiven Lebenswandel hätte nachsagen können. Für den trockenen Briten Alan Parsons wäre das Inhalieren einer Filterzigarette schon ein Zeugnis wilder Verderbtheit — gut, daß Skandale und Leidenschaften kein Maßstab für Erfolg sind. Den hatte Parsons indes reichlich; anfangs als Toningenieur des Beatles-Albums „Abbey Road* sowie Pink Floyds ,Dark Side Of The Moon“, und ab Mitte der 70er als perfektionistischer Regler-König des Alan Parsons Project. Der Webmeister der seinerzeit beliebten Soundteppiche und Klangcollagen fand gerade in Deutschland mit seinem sinfonischen Rock viele Fans. Konzeptalben wie .Tales Of Mystery And Imagination“ oder .1 Robot“ wurden hierzulande eifrig konsumiert. Live-Auftritte gab es allerdings nie. Parsons ist ein reiner Kopfmusiker, ein Studio-Tüftler und keiner, der das Bad in der Menge sucht. Mit seinem neuen Album ,Try Anything Once“ soll sich alles ändern, nur nicht die Musik. Die klingt nämlich, als wäre seit seinen Frühwerken kein einziger Tag vergangen. Bahnbrechende Novität im Hause Parsons: Er will das gute Stück erstmals live darbieten, zehn Mann hoch auf der Bühne stehen sehen, um wenigstens einmal zu spüren wie das ist — so als Musiker.